so fängt die aktuelle Saison schon gut an(Stettin)




Samstag 11.5.2013 Stettin-Schaprode 142 sm

Bin bei Tonne 13 auf dem Weg von Stettin aufs Haff raus, die Sonne scheint, doch es ist sehr diesig. Es ist wenig Wind aus südlichen Richtungen. Zuwenig um zu Segeln und es dann heute noch bis Usedom zu schaffen. Aber noch ist der Tag ja nicht zu Ende. Endlich steht der Mast und alles ist aufklariert. Es geht wieder Richtung Meer. Vogelschwärme ziehen vorüber und es ist gerade ausnahmsweise relativ warm. Ich stehe im Niedergang und fange an über „Reise Reise“ 2013 zu berichten. Dies ist hoffentlich der Anfang einer weiteren schönen Segelsaison.

Doch beginnen wir von vorne. Vorgestern(mir kommt dies wie eine Ewigkeit vor)bin ich in Berlin los. Es war kalt und regnerisch. Ich mag nicht durch die Stadt und schon garnicht bei schlechtem Wetter, dass schlägt mir immer etwas aufs Gemüht. Schleuse zum Landwehrkanal ging recht zügig und dann ging es ab durch Kreuzberg und Tiergarten. Lustig am Zoo vorbei zu fahren und die nicht heimischen Tiergeräusche zu hören. Muß mal kurz Bericht stoppen, bin an Tonne 9 und möchte sie nicht rammen und muß auch einmal am Tag wenigstens grob den Kurs abstecken. Mit 320 Grad komm ich wohl erstmal ganz gut hin. So, Pinnenpilot eingestellt und weiter gehts im Text. Am Zoo kommt dann auch endlich die Sonne voll raus und es wird richtig schön warm. Das Schleusen dauert, da mach ich mir erstmal ein Kaffee und sinniere über das Leben. Es ist Herrantag und schwer was los. Viele sehr angeheiterte männliche Geschöpfe auf sehr vielen Booten und schwimmbaren Geräten. Fühlt man sich definitiv nicht allein und gute Stimmung ist ja auch nicht schlecht. Bin leider sehr spät losgekommen heute früh und habe erst gegen 11 uhr abgelegt. Wollte noch in Ruhe von Lennart abschied nehmen. Bald ist er groß genug und kann mit auf Reise gehen. Jetzt geht das leider noch nicht und deshalb bin ich allein unterwegs, ist ja auch mal ganz angenehm. Bald bin ich am Westhafen und habe einen kurzen weiten Blick zurück auf die Stadt. Sogar den Fernsehturm sieht man sehr gut. Muß nochmal kurz unterbrechen, weil hier gerade eine totale Mückenplage auf dem Haff ist. Das ganze Deck ist bevölkert und wartet auf den Generalangriff auf mich. Ich versuche alle gleichzeitig zu hypnotisieren, aber das klappt nicht. Bin schon sehr zerstochen. Kommt von der leider akuten Windstille... So, Schleuse Charlottenburg ohne warten passiert und dann über den Tegeler See in den Oder-Havel-Kanal Richtung Schleuse Lehnitz. Soweit erstmal alles gut und entspannt. Mein Zeitplan hingt sehr, aber das ist mir zu diesem Zeitpunkt im vollen Ausmaß noch nicht bewusst. Und dann beginnt langsam das Unheil. Erst säuft der Motor ab und will nicht mehr anspringen und dann donnert es kurz mit sehr grellen Blitzen und schon bricht ein Megagewitterguß über mir herein. Genau in diesem Moment leuchtet die Ampel grün und ich muß in die Schleuse. Supi! Mir gelingt es mit ganz bösen Tricks den Motor etwas zum laufen zu bewegen und mit großem Getöse und einer dicken Qualmwolke stotter ich in die Schleuse. Der Motor stirbt sofort wieder ab und ich versuche im Starkregen eine Haltestange zu ergattern. Ich bin nun ganz allein in diesem riesigen Schleusenbecken. Sehr merkwürdig. Eine halbe Ewigkeit später bin ich hochgeschleust und der Regen läßt etwas nach. Ungute gedanken schießen mir nun durch den Kopf. 2 bis 3 Tage motoren liegen noch vor mir. Die ganze Oder und ein Teil des Haffs und erst das An- und Ablegen und das mit diesem Motorzustand. Sehr schlecht. Mir gelingt es hinter der Schleuse den Motor an zu bekommen und erstmal am laufen zu halten und so fahre ich mit etwas mulmigem Gefühl weiter Richtung Werbelinsee, in dessen Zufahrt ich ankernd übernachten möchte. Inzwischen fällt mir auf wie dunkel es ist. Zu dunkel für die Strecke, welche noch vor mir liegt. Ich nehem die Karte und rechne. Es wird 22.30 Uhr werden, bis ich an der Ankerstelle sein werde. Nicht gut. Als ich am Abzweig vom Oder-Havel-Kanal anlange, habe ich keine Wahl. Nehme ich das Gas weg ist der Motor sofort aus. Also düse ich mit 2/3 Gas zügig ins schwarze nichts. Passiere dabei eine Brückendurchfahrt und ramme eine Tonne. Endlich fällt der Anker. Über den Motor mache ich mir morgen Gedanken, da hab ich heute keine Lust mehr drauf. Ich trinke noch ein Radler, mach ne 5 Minutenterine und schlafe begleitet von Froschgesang und Herrentagsgegröle sofort ein. War ein langer anstrengender, aber schöner Tag.





Am nächsten Morgen werde ich kurz vor 6 Uhr wach und klare sofort auf und versuche mehr schlecht als recht mit dem Motor weiterzukommen. Wenn er mit viel Gas fährt, geht es erstmal ganz gut. Bald kommt das Schiffshebewerk Niederfinow. Immerwieder ein Erlebnis. Langsam kommt auch die Sonne durch. Vorbei an Oderberg und dann liegt die letzte Schleuse vor mir. Wieder allein im riesigen Becken der Hohensaatener Schleuse und dann geht es raus auf den Fluß, der mich zum Meer bringt und in die "Freiheit". Mache mir Kaffe und esse Stullen mit Schmalz. Zur Feier des Tages gibt es Tomate und Gurke dazu und auch ein hart gekochtes Ei. Mir geht es garnicht so schlecht. Die wilde Flußlandschaft zieht vorbei und gibt einem vieler Orts das Gefühl weit weg in den Weiten eines anderen fernen Landes zu sein. Gerade die polnische Uferseite ist noch sehr ursprünglich und hier ist die Zeit scheinbar stehen geblieben. Schwedt ist von weitem zu sehen und Stettin rückt näher. Dank des Flusses bin ich mit gut 15 km/h unterwegs, da geht es gut voran. Kurzer Abschweif ins jetzt: so ruhig habe ich das Haff noch nie erlebt. Spiegelglatt. Wäre lieber gesegelt, aber so ist es auch ganz gut zu queren. Wird bestimmt noch Regen aufkommen und dann kann ich auch mal kurz in die Kajüte flüchten. Bin mir aber nicht sicher, ob so der Sprit reichen wird. Bin ja schon vom Segeln ausgegegangen... So, weiter im Text. Anders als am Vortag erreiche ich Stettin gegen 17 Uhr und nicht wie erwartet gegen Sonnenuntergang. Passiere die Werften und die für mich großen Schiffe und lasse die Silouette aus Kränen im Sonnenuntergang hinter mir und fahre am Yachthafen vorbei, weiter Richtung Haff. Dabei widme ich mich der Fehlersuche am Motor. Mache hier und mache da und grüble. Ich kann nicht wirklich was finden, aber er fährt trotzdem besser. Auch gut. Ankere dann in einem Nebenarm kurz vor dem Haff in der Mündung der Oder. Die Sonne kommt nochmal kurz raus und es wird ein friedlicher Abend. Sichte mehre Bieber ganz in meiner Nähe und beobachte sie beim Nestbau. Über mir ziehen Schwäne ihre Bahn. Hole die Gitarre raus, trinke Rum und lasse die Gedanken schweifen. Draußen gehen wieder die Frösche an und ich setze meine Ankerpetroleumlampe, lese noch und schlafe ein. Habe vorher nochmal kurz das Wetter gecheckt mit dem Weltempfänger und dem Wetterprogramm über deutschen Wetterdinst Sender Pinneberg auf 147 khz und da sieht abgesehen von Schauern alles sehr entspannt aus, eher zu entspannt. Aber wenn ich so allein unterwegs bin, soll mir das Recht sein. Bei viel Wind ist es zu zweit schon deutlich besser.

Jo und schon sind wir bei dem heutigen Tag. Der Tag beginnt mit Sonne, dass finde ich schonmal sehr gelungen, auch wenn ich weis, dass dies nicht so bleiben wird. Ich stelle den Mast, klare die Segel auf und hole den Anker hoch. Jetzt sieht das Ganze schonwieder wie ein Segelboot aus und fühlt sich auch so an. Leider ist der Wind recht schwach und ich muß schon nach kurzer Zeit den Motorkegel setzen und zusätzlich motoren. Ich nutze die Zeit und esse, lese und schreibe dieses Tagebuch, während ich mich langsam aber stetig meinem noch weit entfernten Tagesziel nähere.

Wer hätte das gedacht. Die Sonne bleibt und es kommt Wind auf. Wie so oft ist Südlich angesagt und er komt doch deutlich westlicher. Mache bis zu 6 Knoten und endlich schweigt der Motor. Sehr schön. Nur noch der Wind und das Plätschern der Wellen am Bug. Auf der polnischen Seite des Haffs sind überall Stellnetze. Wenn man aber gute Sicht hat, kann man mit dem Fernglas die Durchfahrten gut ausmachen und muß daher nicht unbedingt das Fahrwasser einhalten und kann dann gut abkürzen. Die alte Kaniner Brücke ist noch nicht auszumachen und Achtern ist Ziegelort auch schon verschwunden. Ist etwas diesig und das Haff ist ja doch schon ein etwas größerer See. Werd erstmal nen Kaffee kochen und eine 5 Minutenterrine essen und dann lesen. Hab polnische Fischer beim Pfahleinschwämmen beobachtet. Hab mich ja immer gefragt, wie die die Pfähle für die Reusen ins Wasser bekommen. Wasserpumpe, Schlauch und spüllen,spülen,spülen und langsam sinkt der Pfahl in den Grund. Damit konnte auch dieses Rätzel für mich geklärt werden.

Sitze nun in der Kajüte und es regnet wie die Hölle. Wie im April. Eben war noch der richtige Wind und Sonne und nun schifft es ohne Ende. Habe den Motor wieder in Betrieb und lasse den Pinnepiloten steuern, nachdem ich die Segel geborgen habe. Zum glück sind das nur intensive Schauer, dadurch geht dieses Ereignis irgendwann absehbar wieder vorbei. Und was Gutes hat es ja auch, ich werde diese Mückenplage endlich los. Die Hypnose hat ja da nicht so funktioniert und der Regen wäscht diese Biester auch gleich vom Deck. Alte Eisenbahnbrücke Kanin deutlich voraus. Es geht voran und das Haff liegt nun fast hinter mir. War ein schönes am Wind segeln, lesen und die Seele baumeln lassen. Lustiger Kontast zu dem Aprilschauer gerade. Leider hat mit dem Schauer auch der Wind gedreht. Hoffe, wenn alles durch ist, dass er wieder zurück dreht.

Der Wind hat zum Ende hin noch ganz schön aufgefrischt. Leider sehr bewölkt. Passiere die Eisenbahnbrücke und schon bin ich an der Brücke Zecherin. Lege und stelle den Mast und segel hinter der Brücke bei achterlichem Wind Richtung Wolgast. Der Wind ist jedoch unberechenbar. Ein neuer Schauer zieht heran und mit ihm eine heftige Böe. Eh ich mich versehe haut der Wind mit einem Schlag in das Groß , läßt das Boot extrem Anluven und eh ich überhaupt reagieren kann, kommt schon Wasser über den Süllrand! Für einen Moment scheint die Zeit in Zeitlupe abzulaufen. Ich werde kentern! Was war geschen, dass ich nun an so einer lächerlichen Stelle das Boot ins Wasser legen soll. Ich bin mit dem Pinnenpilot gefahren. Und bis der gegen das Anluven ansteuert, drückt der Wind das extrem anluvende Boot extrem zur Seite, wobei es Fahrt aufnimmt und nochmehr krängt. Gleichzeitig war ich gerade damit beschäftigt den Motor zu starten. Der läuft nun mit relativ großer Drehzahl und beschleunigt damit nochmehr das Gieren in der Kurve. Ich bin so verdutzt, dass ich für Bruchteile ratlos bin und nur Zuschauer bei dem, was da gerade mit mir passiert. Das Boot erfährt eine dermaßene Schräglage, dass ich mir resultierend aus mehrfacher Kentererfahrung mit kleineren Jollen sicher bin, dass es kippt. Wie gesagt, das Wasser kommt schon über den Süllrand und ergießt sich wegen der Schräglage in die Steuerbordbackskiste, die Plicht und rein bis in die Kajüte! Und dann geschieht das Wunder, anders kann man es nicht nennen. Das Boot scheint zu verharren und steht kurz vor dem endgültigen Kentern. Und dann kommt es ganz langsam zurück, steht und fährt eine Halse. Ich löse mich endlich aus meiner Schockstarre und versuche mit Pinne und Schot langsam wieder das Kommando über das völlig verselbständigte Boot zu bekommen. Die Bö ist nun auch wieder weg, es regnet wie aus Badewannen und ich dümpel weiter Richtung Wolgast. Ich bin immernoch unter Schock und gleichzeitig ist es mir fast peinlich hier beinahe gekentert zu sein. Das wäre nicht der Anfang,sondern das Ende der Saison geworden. Das soll mir eine deutliche Erfahrung sein. Bei durchziehenden Schauern ist mit spontanen Böenatacken nicht zu spaßen und da sollte man auch lieber selbst steuern, dann wäre das deutlich entspannter verlaufen. Nehme erstmal nen Schluck Rum und spendiere Rassmus auch einen kräftigen Schluck. Danke! Vor Wolgast klart es auf und die Sonne kommt raus und es wird endlich nochmal warm. Ankere vor der Brücke und genieße den Sonnenuntergang hinter der Altstadtsiluette von Wolgast und nebenan die Werft. Friedlich ist es hier. Schön wieder in den Mecklenburger Küstengewässern zu sein. Die Saison kann kommen.





12.5.2013 Wolgast-Schaprode 75 sm

Der Tag fängt gut an mit Sonne. Es wird langsam warm in der Kajüte. Das tut gut, denn die Nacht war wieder relativ kalt. Dafür war der Sternenhimmel recht imposant. Frühstücke in Ruhe, klare auf und hole den Anker hoch. Dann lasse ich mich Richtung Brücke Wolgast treiben. 8.45 Uhr soll der große Moment der Brückenöffnung sein. Das passt ganz gut und deshalb spare ich mir das Mastlegen. Bald geht die Brücke hoch und viele Boote passieren. Der Wind kommt achterlich, so dass ich schön die Peene Richtung Penemünde segeln kann. Dann endlich der große Moment, die Ostsee. Ich hab es wiedermal geschafft. Von Berlin bis ans Meer. Immer wieder ein schöner Moment. Und dieses mal begrüßt mich der Greifwalder Bodden mit Sonne, wenig Welle und gutem Wind aus der richtigen Richtung. Was will man mehr. Mit über 5 knoten hart am Wind steuer ich 270 Grad gen Strelasund. Dann wieder ein heftiger Schauer. Der Wind hat gedreht und ich muß im Strelasund die Segel reffen und gegenan motoren. Eine sehr ambitionierte Yacht segelt gegen an und ist mit Kreuzen fast so schnell wie ich. Sehr deprimierend. Würde auch mal gern so hart an den Wind gehen können. Nun ist Stralsund in Sicht und trotz Regen geht das Mastlegen gut von der Hand, während der Pinennpilot den Kurs hält. Wollte eigentlich in Stralsund kurz halt machen um eine Freundin mitzunehmen, aber das hat sich dann leider zerschlagen und so geht es gleich weiter Richtung Schaprode. Kaum liegt die Ziegelgrabenbrücke hinter mir, kommt auch schon dicke Welle und Wind direkt von vorne. Das bedeutet: statt bei südwestlichen bis südlichen Winden laut Wetterbericht achterlich, herscht hier jetzt straffer Nordwind. Also Motor an und gegen die Welle. Nun kann mich nichts mehr halten. Der Dornbusch und sein markanter Leuchtturm sind schon auszumachen und das Ziel Schaprode rückt am 4. Reisetag in greifbare nähe. Mache am späten Abend zufrieden am Steg im Hafen Schaprode fest. Überführung erfolgreich geglückt.





23.-25.5.2013 Schaprode-Hiddensee und zurück 9 sm

Das erste mal dieses Jahr zum Saisonbeginn nach Hiddensee rüber. Immerwieder ein schöner Moment. Strahlender Sonnenschein. Bin mit Matze zum Dornbusch hoch. Schöne Aussicht. Lecker Kaffee und Eis im Hafen, dafür sehr unlecker Fisch gegessen. Was solls, wir habens überlebt. Langeort total leer. Merkwürdiger Anblick, aber sehr entspannt. Hafen, Hafenmeister,Leuchturm...alles wie immer, dass beruhigt.





7.-9.6.2013 Rund Rügen mit Zwischenstop Lohme 98 sm

Kirsten und ich sind erst sehr spät gegen 20 Uhr aus dem Hafen Schaprode raus. Der Wind nimmt stark ab und wir müssen ab Kap Arkona motoren. Der Himmel ist klar und der Sonnenuntergang zieht sich, da bald der längste Tag bevorsteht. Der Leuchturm sieht sehr fotomäßig aus. Lohme Ansteuerung im Dunkeln geht ganz gut, nachdem ich erst letztes Jahr hier war. Machen gut fest und schlafen bis 7 Uhr. Legen dann sofort ab und müssen dann leider motoren, da kein Wind, oder aus der falschen Richtung. Die Sonne scheint und es tut gut mal die ersten sommerlichen Strahlen abzubekommen. Schöner Strand am Mönchgut und dann ins Fahrwasser Landtief und dann rein in den Greifswalder Bodden. Wir haben Glück und der Wind steht günstig. So das wir Segel setzen und hart am Wind gen Strelasund fahren. Kirsten hält sich tapfer und man merkt deutlich, dass sie einen Segelschein hat und nicht das erste mal auf einem Boot ist. Bei guten 4 bf läuft das Boot gut 5 Knoten und wir kommen gut voran. Kurz vor dem Strelasund sichten wir Robben! Im Strelasund ein Wechsel von Motor und Segel. An der Ziegelgrabenbrücke lege wir den Mast und machen dann eine Hafenrundfahrt in Stralsund. Dort ist gerade ein Hafenfest. Viele alte Segler und Küstenwachschiffe und Feuerwehrboote und Riesenrad und Buden und Musik. Sehr gute Stimmung. Wir müssen leider weiter, da die Zeit drängt. Es wird Abend und wir motoren gegen den Wind das Fahrwasser nach Hiddensee hoch, legen entspannt in Schaprode an. Sind zwar etwas fertig von der langen Reise, aber ein schöner Törn und die erste Rügenrundung in diesem Jahr.





20.6.13 Schaprode-Harbolle 45 sm

Nachts mit Kirsten angekommen, eine Woche wird sie mich nun begleiten. Haben noch gebunkert, früh los, Ostsee glatt, kein Wind, keine Welle, 30 Grad. Möchte mit Kirsten rüber nach Dänemark und in die dänische Südsee. Fahren erstmal am Dornbusch vorbei um die Lage auf der See zu checken. Die See ist spiegelglatt, nur eine etwas nervende Grundsee. Denke darüber nach gleich nach Dänemark zu motoren, da es streckenmäßig egal ist nach Rostock oder Mön zu tuckern. Schau mir die Karte an. Das Verkehrstrennungsgebiet der Kadettrinne nervt bei dem Kurs ganz schön. Doch die Sicht ist relativ gut und die Sonne lacht, also auf nach Mön! Am Verkehrstrennungsgebiet fahre ich noch einen Haken, so das wir nicht durch das Trennungsgebiet fahren, sondern nur durch den Zwangsweg und diesen dann trotzdem im rechten Winkel kreuzen. Ein dicker Frachter zieht heran und passiert vor uns. Das war einfach. Leider kommen sehr viele kleinere Frachter außerhalb des Tiefwasserweges und da ist es schon schwieriger abzuschätzen ob man davor, oder dahinter kreuzt. Aber alles geht gut und Klintholm liegt am Abend vor uns. Ein Traum wird war. Schon immer wollte ich mal von Hiddensee aus nach Klintholm und nun hat es endlich geklappt, ein schöner Anblick. Tuckern gemühtlich in den geschützten und sehr romantischen Hafen von Harbolle. Dies war die entspannteste und kürzeste Ostseequerung die ich je erlebt habe.





21.6.13 Harbolle-Vordingborg 34 sm

In der Nacht starke Gewitter mit viel Regen, gegen 10 Uhr klart es auf. Leinen los und weiter Richtung Smarlandfahrwasser. Der Wind ist günstig von Achtern, nimmt aber stetig zu. Passieren die Brücke bei Vordingsborg und fahren aufs Smalandfahrwasser raus, Richtung Femö. Der wind ist inzwischen bei guten 6 bf und wir haben nur das gereffte Groß draußen und machen trotzdem 7 kn! Der Wind nimmt weiter zu und dreht immer vorlicher. Wir haben bald am Wind Kurs und verlieren unheimlich Höhe und driften Richtung Själland. Die Wellen bauen sich inzwischen bis zu fast einem Meter auf und kommen immer vorlicher. Es hilft nichts, wir müssen aufgeben und wieder zurück nach Vordingborg. Das fällt schwer, ist aber die richtige Entscheidung. Bekommen noch aus Unachtsamkeit eine Halse und machen gefährliche Schräglage dabei. Das GPS zeigt zwischzeilich fast 8 Knoten. Wir gleiten! Hinter der Brücke fällt es schwer sich zu orientieren. Die dänischen Tonnen sind schwer auszumachen. Bin kurz rat-und orientierungslos und der Wind peitscht uns voran. Endlich ist das Fahrwasser zum Nordhafen auzumachen. Wir bergen das Groß und juckeln in den Hafen. Finden dort nach kurzer Zeit einen Festmacher und sind froh uns so entschieden zu haben, weil der Wind weiter zunimmt. War schwer was los dort draußen und das Smarlandfahrwasser hat mich nun zum dritten mal in die Knie gezwungen. Nach starken Wolken nun wieder Sonne im Hafen. Schön gekocht und Wein getrunken. Es ist angenehm warm. Jetzt noch Wetter über DWD mit Weltempfänger checken und dann mal eine Grobplanung der Reiseroute machen.





22.6.13 Vordingborg-Omö 32 sm

Sind gegen Mittag aus dem Hafen los. Es hat die Nacht mächtig gestürmt mit bis zu 7 bf. Jetzt hat der Wind nachgelassen und wir motoren gen Smarlandfahrwasser. Unter der Brücke durch und Fock raus. Der Wind kommt mit 5 bf und fast von vorne. Also genau wie gestern. Nur etwas südlicher. Wir fahren hart am Wind mit Fock und Motor und machen so ausreichend Höhe. Die Wellen nehmen wieder drastisch zu. Bis zu 1,5 m, ich muß sie aussteuern damit das Boot nicht so leidet. Schon sind wir weit draußen und der Wind nimmt auf 6bf zu. Er reißt an der Fock und die Wellen brechen. Es nervt. Dafür scheint wenigstens die Sonne. Umkehren, oder wieder zurück? Der Wind soll weniger werden zum Abend, aber der Abend ist noch eine Weile hin. Stampfen weiter durch die See. Meile um Meile und versuchen Höhe zu halten. Zum Pinkeln fahre ich einen Beilieger, der bringt auch mal eine kurze Verschnaufpause. Und dann weiter kämpfen. Gegen Abend läßt der Wind tatsächlich nach und wir fahren entspannt Richtung Omö. Sichten unterwegs Schweinswale. Sehr schön. Legen super in Omö an. Der Hafen ist schön und die Insel sowieso. War vor 2 jahren schonmal hier. Alles wie immer, das tut gut. Kurzer Inselrundgang und dann Essen gekocht, Wein getrunken und sie da:kaum die Plane in der Hand, Sonnenuntergang weg und Regen da. Gut das wir schon hier sind. Wetterlage ist sehr unbeständig, das nervt etwas. Insgesamt zuviel Wind in der Vorhersage für die nächsten Tage. Aber die dänische Südsee ist nicht mehr weit. Zum greifen nah. Wir kommen....





23.6.13 Omö Hafentag

Sind sehr eingeweht und noch etwas beeindruckt von unserer letzten Überfahrt, so das wir einen Hafentag einlegen und in Ruhe erst bei Regen und dann bei strahlendem Sonnenschein die Insel erkunden. Alte Erinnerungen kommen wieder, da ich ja schon vor 2 Jahren einmal hier war. Omö ist auf alle Fälle einen Stop wert. Sehr beschaulich und wenig überlaufen. Der Hafen ist recht idylisch und sehr romantisch. Abends gab es direkt neben dem Hafen am Strand noch ein Sonnenwendefeuer und die Einheimischen sangen Lieder. Sehr schöner Abend.





24.6.13 Omö-Lundeborg 28 sm


Laut Wetterbericht sollte der Wind gegen Morgen abflauen und deshalb sind wir gegen 5 uhr raus und haben nach einem Aufwachkaffee abgelegt. Das Wetter ist noch klar, aber es ist schon bedeutend kälter. Kaum sind wir raus greift der nichtabgeflaute Wind auch schon an. Wir setzen die Fock und fahren gute 6 Knoten und versuchen Höhe zu machen. Aber die Drift, die Strömung durch den Belt und nur mit der Fock versetzen uns bei SW Wind immer weiter nach Norden. Zum Glück können wir ohne Probleme das Tiefwasserfahrwasser passsieren und gelangen fast nach Nyborg. Dort versuchen wir unter der sehr spärlichen Landabdeckung mit Motor gegen die Welle weiter nach Süden zu kommen. Es ist sehr anstrengend und zermürbend da die Wellen recht hoch sind. Inzwischen regnet es und der Wind pfeift mit fast 6 bf. Schöner Mist. Versuchen dennoch weiter zu kommen und kämpfen uns bis Lundeborg durch. Sehr geräumiger und schicker Hafen. Gemühtlich. Die Sonne kommt raus und wir entspannen. Hier gibt es auch eine Tankstelle mit Benzin und wir bunkern 40 liter. Wasser hatten wir schon in Omö nachgefüllt, da dort ein Schlauch war. Unsere Batterie konnte nach eingehender Prüfung garnicht mehr gut drauf sein, da sie kaum noch Flüssigkeit hat. Zum Glück hab ich eine zweite mitgenommen und diese nun eingebaut. Dann noch alle Schrauben an der Reling nochmal nachgezogen und hier und da das Materiel gechekt. Das Boot ist für die nächsten Tage gerüstet und so kommen wir auch wieder nach Deutschland zurück, ohne nochmal irgend etwas zu bunkern. Hafengebühr 20 Euro, aber was solls. Dafür schickes Klos und Duschen. Wettervorhersage sehr schlecht. Morgen den ganzen Tag 5 bf aus W/NW. Mal sehen was geht. Die dänsche Südsee ist nun nicht mehr aufzuhalten. Wir schaffen das so, oder so.





25.6.13 Lundeborg-Skarö 23 sm

Super Wetter, keine Welle und guter Wind aus der richtigen Richtung. Was will man mehr. Fangen den Tag erstmal ganz gemühtlich an und beobachten eine Gruppe Jugendliche, welche mit Kutterseglern wie die Wickinger mit Segel,Ruder und ohne Motor unterwegs sind. Geschlafen wird auf den Bodenbrettern unter der Persenning. Erstaunlich vielseitig und praktisch diese Boote. Im Hafen ist ein Boot schon seit einiger zeit gesunken und hängt noch in den Festmachern. Da möchte man nicht der Besitzer sein. Heute gibt es Brötchen. Was für ein Geschmackserlebnis. Gegen Mittag segeln wir an Langeland vorbei Richtung Svendborg mit raumem Wind. Es geht gut voran mit 6 knoten. Vor Svendborg kreuzen wir auf und fahren dann mit Motor den Sund entlang. Extreme Strömung, aber zum Glück mit uns. Svendborg ist schön anzuschauen. Alte Schiffe liegen im Stadthafen und uns begegnet das berühmte Ausflugsschiff Helge. Können dann mit hartem am Wind Kurs geradezu auf Askö steuern und legen entspannt am Nachmittag an. Ein schöner Segeltag. Dann Inselspaziergang und Besichtigung der Vogelwelt. Wir haben es geschafft und sind in der dänischen Südsee. Sehr schön. Der Wind frischt auf, wir werden wohl eingeweht werden. Irgendeine Wetterprognose zu stellen, scheint am Rande andauernder Tiefausläufer nahezu unmöglich. Alle Wetterberichte wiedersprechen sich. Zumindest niederschlagsmäßig war es bis jetzt eine gute Phase. Mal sehn was da noch kommt.





27.6.13 Hafentag Skarö, voll eingeweht

Heute ist kein weiterkommen, egal wohin. In der Nacht hat der Wind auf 6 bf zugelegt und steht direkt auf die Einfahrt. Schaumkronen. Laut DWD soll der Wind bis 8 bf in Böen auffrischen. Die Sonne scheint und wir machen nochmal einen ausgiebiegen Inselspaziergang. Schön wie der Wind durch die Felder fegt. Die Häuser sind schön anzuschaun. Alles scheint im Einklang zu sein. Friedvoll. Seele baumeln lassen. Haben gut gekocht und abends gab es sogar sehr leckeren Salat mit den Resten der Vortage. Mit dem Essen kommen wir gut hin und haben noch nicht eine Dose aufmachen müssen. Alles frisch zubereitet. Gegen Abend frischt der Wind tatsächlich auf fast 8 bf auf. Jetzt gibt es sogar im Hafen Schaumkronen! Alles pfeift,dröhnt,wackelt und scheppert. Bringe noch eine Spring aus zur Entlastung der Vorleine. In der Kajüte ist es abgesehen vom Lärm sehr behaglich. Cola-Rum ist heute unser Freund und viel reden und lesen. Kirsten ist eine gute Reisebegleiterin. Schlafen wie die Steine, morgen ist Wetterbesserung angesagt. Gut das es den DWD gibt, mit dem Seewetterbericht hat man ungefähr eine Peilung in die Zukunft. Den lokalen Wetterbericht an den Hafenmeisterhäuschen kann man echt vergessen. Nebenan zwei Boote mit kleinen Kindern. Wahnsinn bei dem Wetter. Aber geht auch. Sind scheinbar anders drauf die Dänen und ihre Frauen!





28.6.13 Skarö-Svendborg 8 sm

Endlich hat über Nacht der Wind nachgelassen und nach Süden gedreht. Damit liegen wir jetzt im Windschatten der Insel. Gegen Mittag klaren wir auf und kaum sind wir aus dem Hafen bläst achterlich eine gute 4 und wir laufen vor dem Wind und mit der Strömung gute 6 Knoten Richtung Svendborg. Es ist deutlich kälter geworden und es regnet gegen Abend wieder. Kirsten geht hier schweren Herzens von Bord und Mona steigt auf, um mich die folgende Woche zurück bis Rügen zu begleiten.





29.6.2013 Svendborg-Agersö 38 sm

Sind heute gegen 5 Uhr aufgewacht und die Sonne schien. Dann sind wir wieder eingeschlafen und als wir gegen 8.30 uhe aufwachen regnet es wieder heftig. Troz dieser Widriegkeiten ist die Windprognose und die Stimmung von Mona und mir sehr gut und wir brechen gegen 9 uhr auf und fahren bei Dauerregen Richtung Langeland und dann hoch Richtung großer Beltbrücke. Der Wind kommt achtern aus südlichen Richtungen mit 4 bf und wir haben die Fock und das gereffte Groß als Schmetterlichg gesetzt und machen gute 5-6 kn. Was will man mehr. Ach ja, Sonne wäre schön. Es regnet immer heftiger und wir weichen langsam durch. Darunter leidet ein wenig die Gesamtstimmung. Auch der Versuch diese mit 5 min. Terrine zu lockern hält nur kurz vor. Dann kurz vor Aggersö läßt der Regen nach und die Sicht wird endlich besser. Wir queren den Tiefwasserweg und dann kommt sogar die Sonne raus. Fahren an Aggersö entlang und ab in den sehr schönen maritimen Hafen. Ich bin gerne hier und hab mich schon die ganze zeit drauf gefreut. Zur Belohnung für den Daueregen klart es nun endgültig auf und die Sonne knallt. Die Stimmung ist sehr gut und wir hängen alle Sachen auf dem Boot zum Trocknen aus. Sieht sehr expeditionsmäßig aus und alle im Hafen haben ihre Freude. Machen einen ausgiebigen Landgang und finden leider keine frischen Eier, aber dafür Honig, ist ja auch nicht schlecht. Haben super Liegeplatz und genießen den restlichen Sonnentag auf dem Boot sitzend und Wein trinkend. Ein schöner Tag. Die Windprognse verspricht nichts Gutes und auch der Regen wird wiederkommen. Aber wir werden das Beste draus machen.





30.6. Hafentag Agersö

Schlafen in Ruhe aus und besichtigen nochmal ausgiebig die Insel und die Wettersituation. Große Wellen und alles voller Schaumkronen. Mit Mona rausfahren, wo sie das erste mal auf dem Boot ist, macht keinen Sinn. Kaufen ein paar Sachen ein und kochen lecker. In Agersö festzusitzen ist nicht wirklich schlimm.





1.7. Agersö- Askö 26 sm

Der Wind hat über Nacht nachgelassen. Er ist immernoch bei gut 4-5 bf, aber mit raumer Richtung und querer Welle zu unserem Kurs. Wir Frühstücken entspannt, sagen der schönen Insel ade und kaum sind wir aus dem Hafen setzen wir die Fock. In der Abdeckung von Agersö und Omö geht es noch ganz gut, aber als wir da raus sind laufen Wellen mit bis zu 2 Metern seitlich durch und wir fahren nur mit der Fock gute 7 knoten. Das ist nicht ohne. Steuern zwischen Femö und Fejö durch und kämpfen uns dann gegen Wellle und Strömung an Askö drum herum, bis wir endlich den Hafen erreichen. Ein sehr schöner sonniger, aufregender und schneller Schlag durchs Smarlandfahrwasser. Im Hafen sind kaum Boote. 2 Traditionssegler aus Deutschland liegen dort und helfen uns beim Anlegen. Der Hafenmeister ist sehr nett und kann auch deutsch. Am Hafen steht ein Klubhaus, welches immer frei zugänglich ist und bietet hervorragende Sanitäreinrichtungen. Laufen noch kurz auf die Insel und machen nach dem anstrengenden Tag erstmal essen und trinken Wein. Leichter Regen kommt auf, aber das kann uns nach so einem schönen Tag egal sein.





2.7. Askö-Vordingborg 18 sm


Da wir heute nicht so einen weite Strecke vor uns haben besichtigen wir ausgiebig die Insel. Laufen durch den Inselkern und kommen bei einem starken Schauer erstmal im Dorfladen unter und kaufen noch ein bischen Proviant ein. Immerwieder ziehen Schauer durch, aber zwischendurch scheint die Sonne. Askö ist eine sehr natürliche und wenig touristische Insel. Hier hat man wirklich seine Ruhe. Am frühen Nachmittag legen wir ab und fummeln uns mit leicht raumem Wind und dem Kartenplotter durchs Fahrwasser Richtung Vordingborg, vorbei an der Einfahrt zum Guldborgsund und unter der großen Brücke durch, welche ich ja von der Hinfahrt vor einer Woche schon gut kenne. Im Hafen von Vordingborg ist diesmal viel los. Alle plätze belegt. Ich werde leicht unruhig. Aber der letzte Trumpf des Jollenseglers, fahren ins flache Fahrwasser, bringt uns wiedermal einen sehr schönen Anliegeplatz. Glück gehabt. Es ist schon spät und wir machen schnell Abendbrot und genießen einen sehr schönen Sonnenuntergang über Vordingborg.





3.7. Vordingborg-Vitte 58 sm

Dieser Tag sollte etwas anders werden als geplant. Haben entspannt gefrühstückt und uns in Ruhe Vordingborg angesehen. Direkt am Hafen liegt die Burgruine. Diese Burg scheint früher eine wichtige Rolle gespielt zu haben, heute ist nur noch der Gänseturm erhalten. Sind durch die Einkaufsmeile der Stadt und dort trifft einen dann schon der Zivilisationsschock. Viele Menschen, viele Eindrücke und noch mehr Dinge zum kaufen, welche man ja bisher nichtmal vermisst hat. Verückte Welt. Haben wieder im Hafen angelangt den Mast gelegt, um den Radarreflektor neu zu befestigen, da dieser sich langsam zu lösen beginnt. Kaufen Fisch und essen Mittag. Gegen Nachmittag legen wir entspannt ab, da wir bei strahlendem Sonnenschein eigentlich nur bis Harbölle wollen. Segeln entspannt durch den Sund. Mona hat sich gut eingewöhnt und versucht inzwischen sogar schon voller Sportsgeist einen anderen Segler zu versegeln. Als gegen Abend der Hafen in Sicht kommt und die Sonne strahlt und die See und der Wind recht vertraulich wirken, keimt die Idee gleich rüberzumachen und die Gunst der Stunde zu nutzen, da der Wind in den kommenden Tagen zu unseren Ungunsten drehen soll. Über 147 khz empfangen wir nochmal gegen 20 Uhr den aktuellen Seewetterbericht und entscheiden uns zu Weiterfahrt. Ich pumpe das Schlauchboot nochmal nach. Schwimmwesten haben wir ja schon an und alle Not- und Signalmittel werden geprüft. Die Nachtfahrt nach Hiddensee kann kommen. Der Wind kommt aus südlichen Richtungen, so dass wir mit raumem, leicht vorwindigem Kurs gut zur Kadettrinne kommen. In der ferne ein riesiger Frachter und am Rand ein weißer Punkt. Kurze zeit später in der ferne ein riesiger Frachter und recht nah eine Fähre auf Kollisionskurs. Warum is die da und wo will die hin und warum is die so verdammt schnell und wir so verdammt langsam???Haben gerade begonnen im rechten Winkel den Tiefwasserweg zu kreuzen. Ganz schlechter Zeitpunkt für die Fähre. Mona wird unruhig und auch ich ärger mich über die Situation. Endlich dreht die Fähre ins Fahrwasser ein und zieht in gutem Abstand hinter uns vorbei. Vor Aufregung haben wir beinahe den Frachter vergessen. Der ist nun definitiv nicht mehr zu übersehen und scheinbar auch recht schnell, trotz seiner Größe. Wir haben stehende Peilung, aber das wird sich finden, da er wegen seiner Tiefe an das Fahrwasser gebunden ist und wir gleich die Hälfte des Fahrwassers hinter uns haben. Weit hinter uns zieht er dann seine Bahn. Alles wieder mal gut gegangen. Die Sonne geht nur langsam unter und der Horizont ist immernoch rot. Den Kurs zu finden ist recht einfach, da der Leuchtturm auf dem Dornbusch schon fast seit Mön zu sehen ist. Wir müssen einfach nur drauf zuhalten. Das Boot fährt inzwischen 5 Knoten am Wind und der Pinnenpilot steuert. Alles entspannt. Plötzlich kommen in Höhe Windpark Darß Wellen von vorn auf, der Wind nimmt rasant auf eine gute 4 zu und dreht leider so, dass er direkt von vorne kommt und Schaumkronen bauen sich auf. Schöner Mist. Die Wellen werden schnell zu einem extentiellen Problem. Schicke Mona erstmal schlafen, wer weis was noch kommt. Und trotz Protest schläft sie sofort ein. Überlege wie es weiter geht. Mit der Jolle können wir so nicht weiter, wir zerschreddern das Boot. Denke kurz über die b Pläne nach. Entweder bei Nacht in den Nothafen Darßer Ort (hab aber keine Ahnung, ob der grad offen ist und wie sich hinterher rausstellt war er noch zu!), oder nach Mön zurück. Beides nicht so schick. Der Motor läuft volle Kraft und die Fock steht so halb. Ich versuche die Wellen so gut es geht auszusteuern und hoffe irgendwie in die Landabdeckung zu kommen, von der wir leider noch viel zu weit weg sind. Es wird zum Glück nicht noch schlimmer. Langsam greift nach 3 Stunden Kampf gegenan die Landabdeckung und auch der Wind läßt nach. Der Dornbusch ist klar zu erkennen und wir fahren gegen 4.30 Uhr in den Hafen von Vitte, finden zum Glück gleich einen Platz und schlafen sofort ein. Was für ein Abenteuer wieder mal. Ich bin froh, das wir gut rübergekommen sind! Wir haben es wiedermal geschafft!





4.7. Vitte Hafentag

Die Nacht hat es geregnet. Es ist immernoch stark bewölkt und sieht wieder nach Regen aus. Aber das soll uns nicht verdriesen. Auf meiner Lieblingsinsel lass ich mir nicht die Laune verderben und zeige gerne Neulingen wie Mona die Vorzüge dieses Eilandes. Also geht es wiedermal über Kloster rauf zum Leuchtturm. Von oben herab hat man heute eine gute Sicht auf die Kadettrinne, nach Mön und Rügen. Wir lassen nochmal unser nächtliches Abenteuer Revue passieren. Dann geht es am Strand zurück nach Vitte. Kaufen noch schnell was ein und wollen abends essen gehen. Daraus wird dann leider nichts, da wir durch unseren Nachtschlag so die innere Uhr verstellt haben, dass wir denken es wäre abend, aber es ist schon 22 Uhr durch und da ist hier nichts mehr mit essen gehen. Sind etwas ratlos und kehren zum Boot zurück und essen Stulle, is auch nicht schlecht.





5.7. Viite-Ralswiek 16 sm

Es ist Westwind angesagt. Mit 4 bf. Nach dem Frühstück heist es nun bei strahlendem Sonnenschein Leinen los und auf gehts Richtung Wittower Fähre. Schnell rauschen wir dort vorbei und weiter über Breege in den großen Jasmunder Bodden. Ich war schon lange nicht mehr hier. Schon als Kind bin ich hier viel unterwegs gewesen. Lietzow ist gut zu sehn und dann kommt das Schloß von Ralswiek in Sicht. Vorbei an den Störtebekerfestspielen in den sehr schönen Naturhafen. Machen fest und besuchen meine Verwandten, welche dort leben. Es gibt ein großes Hallo und wir entspannen erstmal. Laufen noch etwas durch die Gegend und gehen dann sehr lecker essen. Später am Abend gibt es noch das obligatorische Feuerwerk und dann wird geschlafen.





6.7. Ralswiek-Schaprode 18 sm

Haben früh noch bei meiner Tante gefrühstückt. Die Wellen auf dem Bodden verheißen nichts Gutes. Aus Erfahrung weis ich, dass der Südwestwind uns noch Kummer bereiten wird. Machen gegen Mittag los und kommen gut mit dem Motor gegen Wind und Welle an. Ab Breege wird es schon unschön und kurz vor der Wittower Fähre geht garnichts mehr. Klemmen uns ins Kielwasser einer größeren Yacht und kommen so recht gut weiter. Weiter hinten läßt die Welle dann wieder nach und wir segeln noch mit der Fock und ankern nochmal kurz vor Schaprode für einen Badestopp. Ein schöner sonniger,letzter Törntag dieser Reise geht zu Ende. Kehren in Schaprode ein, lassen es uns gut gehen und Mona nimmt langsam Abschied von dem Segelabenteuer.





16.7. Ankunft Schaprode ( 2 Wochen Törn mit Stefan)


Das Boot liegt unbeschadet und friedlich in Schaprode. Wir brauchen gute 2 Stunden bis wir alles vom Auto aufs Boot geschleppt und gut verstaut haben. An Lebensmitteln wird es definitiv nicht mangeln. Am Abend großes Brainstorming, wo die Reise hingehen soll. Der Wetterbericht verheißt anhaltend frischen Wind aus westlichen Richtungen, damit fällt Dänemark aus. Nach Schweden würde passen, aber wir haben Bedenken vor der Rückfahrt. Bleibt also nur in den Heimatgefilden zu bleiben und die Boddengewässer unsicher zu machen. Erscheint erstmal unspäktakulär, aber nach einiger Überlegung doch nicht so unspannend.





17.7. Schaprode-Lohme 28 sm


Frühstücken in Ruhe und fahren bei Sonnenschein erst mit Motor und dann höhe Vitte schon mit Segel Richtung Ostsee. Kurz vor dem Fahrwasserabzweig Vitte sehen wir ein Folkeboot auf einer Sandbank. Hat sich gut festgefahren und steht mit einer Leine an Deck. Es ist sehr flach dort. Wir entsichern Schwert und Ruder und übernehmen eine Heckschlepleine. Aber alle Versuche ihn rückwärts zu ziehen scheitern, da er zu fest sitzt. Also den letzten Joker ausgespielt und sein Großfall ins ins Schlepp genommen. 90 Grad zu seiner Schiffsmitte geben wir Gas, dass Boot neigt sich schnell und stark und kommt langsam frei. Ziehen ihn weiter quer Richtung Fahrinne. Sieht etwas merkwürdig aus, aber funktioniert bestens. Der Segler ist mehr als happy, als wir ihm die Leine übergeben. Schön, dass es so gut geklappt hat. Dann wieder Segel raus und am Dornbusch vorbei raus auf die See. Wind geht gut, machen über 5 kn Richtung Kap Arkona. Kurz vor Kap Arkona dann totale Flaute und voller Schwell. Die Stimmung singt. Ich werfe den Motor an, die Stimmung singt noch mehr. Stefan mag den motor nicht! Inzwischen ist Sonnencremalarm angesagt. Gerade als Arkona achtern kommt, kommt wieder Wind auf. Segeln Schmetterling Richtng Lohme. Zum ersten mal fahre ich bei Tageslicht in diesen Hafen. Sehr schöne Optik mit den Sendemasten und dem Steilhang. Bekommen einen schönen Platz und Besichtigen den Hafen und kurz den Ort. Der Hafen ist ein Knaller. Sehr gemühtlich und naturbelassn, fast so wie in der dänischen Südsee. Der Hafenmeister ist sehr nett und preislich ist alles sehr schick. Da bin ich nun schon so oft rund Rügen und habe dieses Kleinod immer verpaßt. Trinken abends noch einen Kaffee im Kaffee Niedlich auf dem Steilhang und haben von dort einen super Sonnenuntergangsblick auf Hafen und Kap Arkona. Seglerromantik pur.





18.7. Lohme-Freest 32 sm

Haben sehr gut im Hafen von Lohme geschlafen. Der Wind hat auf knapp 4 aufgefrischt, aber wir kommen nach einem entspannten Ableger gut auf die See raus. Setzen Fock und schon geht es vorbei an Stubbenkammer. Immerwieder ein schöner Anblick mit den Kreidefelsen. Inzwischen sind doch recht viele Boote unterwegs. Ist halt Hauptferienzeit und dann auch noch warmes, sonniges Wetter. Zwischen Sassnitz und Göhren dreht der Wind nochmal gut auf und wir rauschen mit raumem Wind und fast 6 Knoten dahin. Dann am Mönchgut vorbei und kreuzen Landtief, um weiter Richtung Usedom zu kommen. Haben uns entschlossen in Freest festzumachen. Ruden und Oie locken zwar sehr, aber bei angesagten starkem West, kommen wir vieleicht nicht mehr so gut weg. Erst finden wir keinen Liegeplatz, alles rappelvoll, doch dann haben wir Glück und machen direkt an der Werftpier Freest fest. Einen sehr schöne alte Werft mit Holzschiffen, welche ich zufällig aus einer Fernsehreportage kenne. Besser hätte es uns garnicht treffen können. Kein Schicki Micki, sondern Oldschoolcharme. Gehen kurz den Ort besichtigen und sind noch mehr begeistert. Wieder ein Fleckchen entdeckt, was bisher an mir vorübergegangen ist. Der Mann, der das Geld kassiert bringt uns sogar einen ausgedruckten Wetterbericht direkt ans Boot. Was für ein Leben. Alle sind freundlich und aufgeschlossen. In der Werft wird gerade an einem alten Traditoionssegler gewerkelt. Man bekommt hautnah Einblick in traditionelle Bootsbaukunst. Neue Planken,Kalfatern,Holzarbeiten,Anstrich. Alles dabei. Wieder wird ein altes Schiff gerettet. Sehr schön. Super Sonnenuntergang. Spiele noch Gitarre und als ich genug habe, spielt ein anderer 3 Boote weiter auch Gitarre und das sogar ziehmlich gut. Trinken Grog und lauschen den Klängen. Ein schöner sonniger und windgünstiger Segeltag geht zu Ende.





19.7. Freest-Lassan 25 sm


Sind erst spät aus den Federn. Gegen 4 Uhr haben uns kurz die Fischer neben uns zugedieselt, aber alles halb so wild. Sind dann erst recht spät aus dem Hafen. War ein sehr schöner Liegeplatz. Stefan will unbedingt mal ins Achterwasser segeln, also segeln wir nach der Querung der Wolgaster Brücke bis fast nach Zinnowitz und dann wieder zurück. Sind unschlüssig wie wir weiterfahren sollen und legen in Lassan an. Auch ein sehr schöner Hafen ohne Massenchikimicky. Haben einen sehr schönen Liegeplatz und besichtigen den Ort. Er ist schön anzusehn, aber hier sagen sich Herr Fuchs und Frau Elster wohl öfter mal gute Nacht. Essen Nudeln mit Pasta und trinken Wein und genießen die Hafenathmosphäre.





20.7. Lassan-Kaminke 25 sm

Sind extra so los, dass wir die Brückenöffnung gut abpassen und segeln die Peene hoch und an der alten Eisenbahnbrücke vorbei aufs Haff. Wie sich die bilder doch gleichen. Wie oft war ich schon hier. Ich lasse die erinnerungen schweifen. Erst noch wenig Wind und dann eine gute 4 mit am Wind Kurs. Sehr schönes Segeln bei strahlendem Sonnenschein. Schonwieder hat sich einer festgefahren. Wir wollen helfen und als wir endlich Segel geborgen haben und klar sind, hat er sich schon selbst befreit. Is ja auch eine gute Lösung. Wir setzen wieder Segel und fahren Richtung Kaminke. Diesen wenig umschriebenen Hafen müssen wir unbedingt kennen lernen. Und es hat sich gelohnt. Ein beschauliches Plätzchen frei vom Massentourismus und sehr für Romantiker mit Sonnenuntergang geeignet. Auch für echte Busser am Wasser ist gesorgt. Nur mal so am Rand. Besichtigen den Ort und gehen zum Strand. Stefan geht baden und wir machen Essen. Ein sehr,sehr schöner Tag geht entspannt zu Ende.





21.7. Kaminke-Ankerplatz vor Swinemünde 24 sm

Wurden heute von der Sonne in der Kajüte geweckt und haben schweren Herzens diesen anarchischen Hafen verlassen. Hoffentlich wird hier nie saniert. Müssen erstmal aufs Haff und einen großen Bogen fahren, um nach Osten zu kommen, da große Flachstellen sind. Fahren an der Kaiserfahrt vorbei und segeln mal mehr mal weniger Richtung Mündungsdelta bei Swinemünde. Umfahren brav alle Fischenetze und kommen in das alte Flußdelta der Oder. Überall Schilf und Nebenarme. Wenig Boote und viel Natur. Wir sind begeistert. Was für ein schöner Anblick. Nichts ist verbaut, keine Verbotsschilder und kaum Menschen. Ich bin in Hochstimmung. Gut das wir hier mal langekommen sind. Kann ich für die nächste Saison mal vormerken. Die polnischen Gewässer zwischen Stettin und Swinemünde scheinen durchaus eine Reise wert zu sein. Und das alles vor der Haustür sozusagen. Fantastisch. Hier komm ich wieder. All die Jahre bin ich lieblos dran vorbeigesegelt und nun diese Erkenntnis. Aber lieber jetzt, als garnicht. Ankern gegen Abend mitten in den Schilfinseln und genießen die Natur und den obligatorischen Sonnenuntergang. Essen Nudeln mit Letschow. Sehr lecker. Morgen wollen wir zum Ruden. Gute 35 sm und wohl mit Motor, da zwar Ost angesagt ist, aber leider mit 0-2 bf. Hilft nichts. Wer hinwill, muss auch zurückkommen. Wir werden sehn. War ein sehr entspannter Segeltag und ich war sogar mal im Haff baden.





22.7. Ankerplatz Swinemünde-Thiessow 40 sm


Wurden an unserem Ankerplatz von der Sonne geweckt. Haben super geschlafen. Eine sehr schöne Naturecke. Der Nachteil: überall Fliegen auf dem Boot und Mücken. Aber das ist ja nicht schlimm. Essen in Ruhe Frühstück und schaun auf den Schilfgürtel um uns rum. Das Ankeraufholen wird zum Thema. Wir haben gefühlt alle Schlingpflanzen im Umkreis von 500 m an der Leine und dem Anker. Meter für Meter wird freigekämpft. Mit einem Messer schneiden wir die Pflanzen ab. Es dauert lange bis alles halbwegs greinigt an Deck ist. Jockeln gemühtlich Richtung Brücke, legen Mast und sind kurz hinter der Brücke schon auf der Kaiserfahrt und mitten unter großen Schiffen. Schon sind wir vorbei an Swinemünde und die Ausfahrt mit dem als windmühle getarnten Richtfeuer liegt hinter uns. Ein wunderschöner Sandstrand geht von hier bis nach Trassenheide. Das erschließt sich sehr gut mit Blick vom Wasser aus. Der Wind ist schwach und wir motoren. Später nimmt der Wind zu und wir segeln mit gut über 4 Knoten richting Thiessow zwischen Ruden und Oie hindurch. Ein Traumwetter, leichte See. Was will man mehr. Vor Thiessow zieht Nebel auf. Motoren in den Hafen und alles ist rappelvoll. Dank des Hafenmeisters machen wir längseits an einem Fischkutter fest und sind wieder auf Rügen angelangt. Schnell Essen machen und den Sonnenuntergang genießen. War ein extrem schöner Segeltag.





23.7. Thiessow-Stralsund 25 sm


Stehen gemühtlich auf und machen einen ausgiebigen Spaziergang über die Halbinsel. Besichtigen die alte Lotzenstation auf dem Berg. Von dort hat man einen wunderschönen Blick rundum. Wandern dann weiter Richtung Surfspot (wo ich früher mal gesurft bin) und gehen zurück zum Hafen, wo gerade Markt ist. Ein sehr großer Markt. Hier gibt es fast alles zu kaufen. Essen noch Quarkbällchen und auf gehts, Leinen los. Der Wind steht mit Nordost 3 gut und wir segeln Richtung Stralsund. Heute ist eine extrem gute Sicht, so dass man alles drumrum gut erkennen kann. Was für ein Traumsommer. Mit Wind und Welle über den Greifswalder Bodden. Im Strelasund wird unser Ergeiz gepackt und wir trimmen immer mehr, um mit den anderen mithalten zu können. Einige hängen wir so ab, aber gegen Trimarane und dergleichen haben wir natürlich keinen Chance. Schaffen nicht mehr die Ziegelgrabenbrücke, aber das ist egal. Legen entspannt den Mast und finden nach einiger Suche einen super Liegeplatz mit Sonnenuntergangsblick an Pier 5. Gehen in die Stadt. Dort ist gerade ein Mittelalterfest mit allem drum und dran. Sehr schick, mit der Hanseoptik des Rathauses im Hintergrund. Gehen heute mal zur Feier des Tages essen, da Stefan heute Geburstag hat. Kurz vor Sonnenuntergang sind wir am Boot zurück und trinken noch nen Grog um dann entspannt zu schlafen. Die Siluette von Stralsund bei Nacht ist auch recht imposant. Morgen gehts weiter zum Darß.





24.7. Stralsund-Prerow 34 sm

Wir wollen nach Prerow! Der Wind sieht erstmal ungünstig aus und ist vorallem auch nicht da. Da wir durch die Meiningenbrücke müssen, welche erst 17,45 Uhr öffnet. richten wir unsere Abfahrt danach und machen gemühtlich nach dem Frühstück gegen 11 Uhr los. Motoren erst Richtung Barhöft und setzen dann Segel. Der Wind kommt sehr vorlich, aber wir können immer besser Segeln. Auf dem Bodden kürzen wir gut ab und segeln in den nächsten Bodden. Dort kürzen wir wieder kräftig ab. Ich weis, dass es hier flach wird. Eingetragen sind 0,5 m und ich bin hier schon mehrfach drüber. Knapp hinter uns ein Zeeskutter. Der ist jabestimmt von hier und wenn der auch drauf zuhält wird das schon passen. Das Flach ist schon von weitem auszumachen. Als wir anlangen geht erstmal alles gut und dann geht alles ganz schnell. Da wir gute 4 bis 5 Knoten machen. Erst kommt das Ruder und dann sofort das Schwert. Und zwar nicht nur ein Stück, sondern alles!!! Ziehen mit unserem Rumpf eine Wirbelschleppe aus Sand hinter uns her. Das sind höchstens 40 cm Tiefgang. Der Kutter fährt kurze zeit später auf und hat keine Chance. Wir ziehen immernoch unsere Schleppe hinterher und kommen sehr langsam wieder frei und sind drüber. Die Kuttermanschaft muß ins Wasser und mit Gewalt eine Wende in die Segel bringen, um wieder vom Flach wegzusegeln. Dies gelingt ihnen aber recht schnell. Da haben wir ja wiedermal die Vorteile der Jolle voll ausgespielt! Weiter gehts zum Fahrwasser kurz vor Zingst und dann treiben wir vor dem Wind Richtung Meiningenbrücke, da wir zu früh dran sind. Machen dann am Dalben davor fest und warten. Etwas merkwürdig ist diese Brücke schon. Jetzt gibt es endlich eine 2 spurige Autoklapbrücke, nur leider macht diese nur sehr wenige male auf und die Durchfahrtshöhe beträgt nur 2,18 Meter! Wenn sie nur 1-1,5 Meter höher gebaut worden wäre, wäre zwar der Damm höher ausgefallen, aber es hätte für viele Boote die Möglichkeit bestanden, auch ohne diese Brückenöffnung dieses Nadelöhr zu passieren. Dies wirkt nun nicht sehr schlüssig. Fahren durch den herrlichen Prerowstrom Richtung Prerow. Diese verschiedenen Eindrücke der Landschaft auf dem Weg von Strahlsund hierher sind immerwieder fazinierend. Und wir haben heute bei strahlendem Sonnenschein, 25 Grad und kleinen Schäfchenwolcken besonders viel Glück. Haben noch paarmal Grundberührung, aber alles harmlos und finden einen sehr schönen Platz im Hafen, direkt neben einem Greif. Was sagt man da. Ich war zuletzt mit Katrin und Lennart hier. Damals hat sie 9 Stunden mit der Bahn von Berlin hierher gebraucht! Machen uns sofort auf an den Strand und erleben dort einen sehr schönen Sonnenuntergang mit Blick aufs Regenbogencamp und Darsser Ort. Gehen zum Boot zurück und essen Nudeln mit Pesto und Paprika. Inzwischen ist es dunkel und die Mücken quälen uns. Ziehen uns in die Kajüte zum Grog zurück und gute Nacht.





25.7. Prerow-Hiddensee 48 sm


Sind in Prerow früh los um die Meiningenbrücke zu schaffen. Dann mußten wir leider wegen ungünstigem Wind auch öfter mal motoren. Sind dann nochmal raus auf die Ostsee am Dornbusch vorbei und wieder zurück nach Vitte. Dort alles rappelvoll und wir bekommen den wirklich letzten Platz im total überfüllten Hafen. Treffen Leute aus meinem Verein. Das Wetter ist ein Traum. Schwer was los hier. Wie in einem Ameisenhaufen. Am Abend spielen welche Gitarre auf einem Hausboot. Schöne Atmosphäre. Grog,schlafen.





26.7. Vitte-Schaprode 6 sm

Am morgen, als alle noch schlafen, tüteln wir uns zwischen unserem Päckchen frei und tuckern gemühtlich nach Schaprode rüber. Klaren alles auf und fahren mit dem Auto nach Berlin zurück. Und wieder geht ein wunderschöner Sommertörn zu Ende, aber "Reise,Reise"geht weiter.





27.7. Schaprode-Dornbusch-Schaprode 13 sm

Wieder an Bord, diesmal mit meinem Sohn Lennart, Babara und Mona, welche mit dem Bus da sind. Fahren kurz mal raus zum Dornbusch, baden ausgiebig und haben alle viel Spaß und tanken viel Sonne.





31.7.-2.8. Schaprode-Ralswiek-Schaprode 32 sm

Fahre mit Lennart im Schlepptau (Schlauchboot) und wieder strahlender Sonne nach Ralswiek rüber und besuche meine Verwandten, schaue abends mit Lennart Störtebeker und Feuerwerk und fahren dann später wieder rüber nasch Schaprode. Rückzu mit Schmetterling und gut achterlichem Wind. 3 sehr schöne Tage für Vater und Sohn.





9.8.-10.8. Schaprode-Vitte-Schaprode 13 sm

Ich fahre übers We mit Lennt hoch an die See. Das immernoch gute Wetter zwingt einen förmlich dazu. Verbringen den Tag am Strand und Lennart genießt Sonne und Wasser. Langsam beschleicht mich die Angst, dass dieser Sommertraum irgendwann auch mal zuende gehen muß. Leider....





16.8.-18.8. Schaprode-Vitte-Schaprode 12 sm

Das überdurchschnittliche Sommerwetter gibt alles und daher heist es noch einmal Leinen los und rüber nach Hiddensee. Diesmal mit Lennart und Kirsten. Seele und Körper mal einen Tag baumeln lassen und das warme Wasser nochmal zum Planschen nutzen. Das Leben ist schön.





25.8. Bin nochmal mit Lennart an Bord, aber nur zum Übernachten





6.9.-8.9. Schaprode-Stralsund-Neuendorf-rund Hiddensee-Barhöft-Schaprode (mit Mathias) 73 sm

Endlich wieder an Bord. Diesmal ist es wohl das wirklich letzte gute Wetter in diesem Jahr mit sommerlichen Temperaturen. Fahre mittags los Richtung Stralsund. Dort steigt am abend mein Mitsegler Mathias zu. Gehen gut essen und ich checke das Wetter. Sonne satt und Wind aus östlichen Richtungen mit ner guten 4 bf. Da gibt es leider kein Rund Rügen. Zuviel Welle für uns. Aber um Hiddensee zu runden optimal. Also am nächsten morgen Leinen los und mit Halbwind und guten 5,5 kn Richtung Dornbusch. Kurzer Zwischenstopp in Neuendorf. Mathias kann nun behaupten er war in Hiddensee und wir haben 6 Bier an Bord, die da vorher nicht waren. Und weiter rund Dornbusch und an der wunderschönen Westküste Richtung Barhöft. Mathias ist beeindruckt und auch ich wähne mich bei diesen Temperaturen und der Optik zwischenzeitlich am Mittelmeer. Irre, und das im September! Abends sehr gut festgemacht in Bahöft. Der Hafen ist besser als sein Ruf mal war und sehr gut zum Zwischenstopp geeignet. Essen gehen, reden, schlafen. Am nächsten morgen gemühtlich raus und erstmal kurz Richtung Stralsund gegenan motort. Irgendwann wird die Welle zu groß für uns und wir kürzen kräftig das Fahrwasse ab, um sie quer zu bekommen. Alles geht gut und wir segeln nur mit der Fock mit über 5 Knoten Richtung Schaprode. Machen dort gegen Mittag etwas geschafft, aber total glücklich fest. Wir wissen, dass wir mit dem Wetter echt Schwein hatten. Am Abend ziehen Wolken auf und ab dem nächsten Tag gibt es nur noch Regen......

Das war es für 2013, aber „Reise, Reise“geht weiter......