"Man muss die Vergangenheit in sich versöhnen, dass hilft dabei herauszufinden wer man ist..." (David Bowie)



Mittwoch, Schaprode-Lohme (Mai, Törn rund Rügen) 32 sm

Endlich ist es soweit, der erste Törn dieses Jahres steht an und alles ist auf voll grün. Wir (mein Mitsegler Robi und ich) haben5 Tage Zeit und anscheinend jeden Tag Sonne und den Wind aus der richtigen Richtung, so zumindest die Prognose. Wir kaufen noch Proviant und Sprit, bunkern alles und schon heißt es Leinen los und ab Richtung Lohme. Der Wind weht tendenziell achterlich mit 3-4 Bf und so segeln wir bei strahlend blauem Himmel am Dornbusch vorbei Richtung Kap Arkona. Dort genießen wir den nicht endend wollenden Sonnenuntergang auf dem Weg über die Bucht bei Glowe und legen mit dem letzten Tageslich in Lohme an. Alles noch leer und entspannt. Kurzer Umtrunk und dann fallen wir auch schon in die Koje. Nachts ist es doch noch recht kalt....

Donnerstag (Herrentag), Lohme-Zecherin 36 sm

Erst fängt alles ganz gut an. Wir kommen recht früh los und haben nach einem kurzen Telefonat auch ein Tagesziel ausgemacht: Grillen mit Freunden in Zecherin. Also auf nach Usedom. Der Wind soll aus W bis N kommen was für uns perfekt wäre, aber momentan ist noch nicht viel von ihm zu spüren. Wunderbares Licht am Kreidefelsen und während wir noch im Fotographierrausch sind, bringt uns ein Schlauchboot auf, mit einer Aufschrift, welche nichts gutes vermuten lässt... Ich ahne jetzt auch worum es gehen könnte. Sie haben uns mitgeplottet und festgestellt, dass wir geringfügig in das Schutzgebiet gefahren sind und ganz zum erstaunen meines Mitreisenden (mir war klar was kommt), blieb es natürlich nicht bei einer Belehrung, sonder es ging um Abzocke. Anders als im Straßenverkehr sind die Strafen auf dem Wasser schon recht heftig und auch kleinste Vergehen werden mit relativ hohen Summen belegt. In diesem Fall anscheinend 200 Euro aufwärts. Ich finde es gut das kontrolliert wird, aber schade das hemmungslos abgezockt wird, ohne auch nur den Ansatz des Handlungsspielraumes zu nutzen...
Etwas bedeppert und leicht geknickt segeln wir weiter Richtung Baabe, vorbei an der Bucht vor Binz, in welcher ein Frachter vor Anker liegt. Es gelingt uns zwischenzeitlich sogar Schmetterling zu segeln und auch die 5 Kn auf dem GPS wurden schon gesichtet. Bald erscheint Landtief und wir kürzen mal wieder richtig ab. Der Wind ist jetzt östlicher gedreht und etwas aufgefrischt, aber am Wind können wir noch gut Kurs halten. Am Ruden vorbei passieren wir Taucher und Sonarboote, welche anscheinend den Grund nach Munition absuchen. Schon ist Peenemünde voraus und wir können sogar mit wenig kreuzen und recht warmen Temperaturen die Peene im Sonnenuntergang aufkreuzen. Machen Zecherin fest und feiern ausgiebig mit Grill und Havanna den Herrentag. Mittendrin gibt es frisch geräucherten Hornhecht (Sachsenal ;o) ) sehr lecker. Am ende des Tages bekomme ich eine Angel geschenkt, ausgerechnet ich, wo ich doch mindestens Fischpazifist bin. Aber wer weiß, was noch alles passiert... abtreiben nach Sankt Petersburg oder so und dann ist es schon gut, wenn man sich selber versorgen kann ;o)

Freitag, Zecherin-Stralsund 34 sm

Kommen wegen der Feierlichkeitsnachwehen nur langsam in die Puschen. Die Sonne knallt und der Bodden ruft und daher heißt es gegen Mittag Leinen los. Mit östlichen Winden, kann es nur ein guter Tag werden, selbst auf dem Greifswalder Bodden. Schauen nochmal kurz im Hafenbecken von Peenemünde vorbei und Robi ist begeistert von dem russischen U-Boot. Segeln dann an den Fernmarkern und dem alten Leuchtfeuer vorbei auf den Bodden Richtung Strelasund. Der Wind nimmt deutlich zu auf 4+ und wir rauschen bei wolkenlosem Himmel mit Schmetterling dahin, was kann es schöneres geben. Robi ist beeindruckt. Beim Rügendamm heißt es dann Mast legen und Robi ist erstmal irritiert, als der eben noch stehende Mast recht zügig beim Legen auf ihn zukommt. Kaum sind wir durch steht er wieder. Immer wieder eine schöne Sache. Finden schnell ein Plätzchen im Hafen und dann gehts in die schöne Altstadt zum Futtern.

Samstag, Stralsund-Zingst 28 sm

Haben gut geschlafen und brechen recht früh in Stralsund auf. Viele Segler sind schon draußen und strömen Richtung Hiddensee, um dort das erste schöne Wochende des Jahres zu verbringen. Wir lassen bei achterlichen Winden die Silhouette von Stralsund langsam entschwinden und tauchen hinter Barhöft in die wunderschöne Boddenlandschaft ein. Diesmal kürzen wir auch nirgendwo ab und so kommen wir nach einem sehr sonnigen und extrem entspannten Sommersupersegeltag in Zingst an. Kaum festgemacht gehen wir rüber zum Strand und auf die Seebrücke. Danach futtern wir noch was bei einem Italiener im Hafen auf der Boddenseite und dann schauen wir noch schnell den Sonnenuntergang von der Seebrücke. Viele Erinnerungen liegen an diesem Ort, aber da es eher viele Gute sind, ist es ein schöner Moment. Danach ab zum Boot und viel Rum führt schnell zu einem tiefen und entspannten Schlaf. Morgen müssen wir leider wohl gegenan motoren, aber nach 3 Tagen achterlich mitdrehenden Winden, kann uns das nun auch nicht schocken.

Sonntag, Zingst-Kloster 42 sm

Müssen früh raus, da eine weite Strecke vor uns liegt. Erst motoren wir und dann geht es doch ganz gut hart am Wind durch das Fahrwasser der Bodden und ab Barhöft segeln wir weiter hart am Wind an der Außenküste von Hiddensee lang. Inzwischen ist es sommerlich war und nur der recht leere Strand lässt erkennen, das hier was nicht stimmen kann und der Sommer noch eine Weile hin ist. Als wir am Dornbusch sind knallen Wind und Strömung aus östlichen Richtungen uns entgegen und wir kreuzen tapfer gegen auf. Nach mehreren Schlägen sind wir endlich rum und kommen mit einem Schlag bis zum Fahrwasser nach Kloster und holen kurz vor dem Hafen die Segel ein und machen endlich fest. War ein langer, aber extrem schöner Segeltag. Gehen erstmal zur Barkasse Willy, um dort Fischbrötchen zu essen. Die Sanitäreinrichtungen in Kloster sind so neu, dass wir wahrscheinlich tatsächlich fast die ersten Nutzer sind. Schicke Sache.

Montag, Kloster- Schaprode 5 sm

Früh raus und dann mussten wir leider fast alles motoren und dann noch schnell aufklariert und geputzt und ab auf die Autobahn. War ein wirklich sehr schöner Törn und Robi ist tatsächlich irgenwie regelrecht begeistert. Was will man mehr.

27.5.-29.5. Schaprode-Hiddensee rund Schaprode 38 sm

Erst auf dem Boot mit meinem Sohn Lennart übernachtet und alles vorbereitet für die Rundung von Hiddensee. Wettervorhersage mit 3-4 Bf aus NO garnicht so schlecht. Machen gegen 9 Uhr los und erst ist alles grau und bedeckt und mit einem mal reißt der Himmel auf und es knallt die Sonne von selbigem herunter, genau über uns. Wenn das nicht ein gutes Omen ist. Ich proste erst Rassmus und dann mir zu und Lennart tut das gleiche, aber mit Orangensaft (ich weiß nicht ob das das gleiche ist, aber der Wille ist ja da ;o) ) Am Dornbusch knatterts dann ganzschön, aber der Wind kommt ja achterlich und daher geht es ganz gut. Als wir den Dornbusch gerundet haben übernimmt Lennart mal das Steuer und wir können sogar kurzzeitig Schmetterling segeln. Ein schöner sonniger Tag, langsam spürt man den Sommer. Das Wasser ist wärmer und kühlt die Luft nichtmehr so extrem ab. Bei Barhöft versegeln wir ohne Probleme vor dem Wind sogar eine Vilm 117, der Eigner staunt nicht schlecht. Aber als wir wieder am Wind Segeln saust er auch schon davon. Können fast die ganze Strecke durchsegeln. Kurz vor Schaprode ist einer vom Kurs abgekommen und hat genau die flachste Stelle getroffen. Ein Motorboot müht sich redlich, aber erstmal ohne Erfolg. Ich biete auch meine Hilfe an und schlage die Großfallvariante vor, mit zur Seite krängen und so. Doch da kommt ein Schlauchbootfahrer und weiß alles besser. Auch gut, wird schon irgendwie gehn. Er dirigiert das Motorboot vor den Bug, dabei kommt es zur leichten Kollision am Heck und dann endlich steht die Trosse und als alle in den Wanten auf einer Seite Hängen, kommt das zum Glück recht leichte Boot tatsächlich langsam frei. Na geht doch. Weiter in den Hafen und aufklariert. Dabei versuch ich auch mein Wantenmaloer vom ersten Maststellen im April zu kaschieren, indem ich neben den recht dolle verdrillten Teil des Wantes noch einen Bypass lege und mit Klemmen befestige. Sieht relativ professionell aus und beruhigt mich etwas, falls der kaputte Teil doch schlapp macht. Aber das ist sowohl technisch, als auch optisch nur eine Notlösung bis zum nächsten Winter. Aber man weiß auch, Notlösungen halten ja bekanntlich am längsten ;o).

2.6.-5.6. Schaprode-Ralswiek-Stralsund-Kloster (mit Sandra) 81 sm

23.-27.6. Rund Mön und Hiddensee 164 sm

Mein langjähriger Mitsegler Stefan und ich sind gegen Mittag in Schaprode los, der Wind ist günstig Richtung Klintholm und wir kommen dank AIS gut durch die Kadettrinne. Vor Klinitholm sehr hohe achterliche Wellen. Komische Pfäle im Wasser und am Ufer Mittsommernachtsfeuer, endlich mal in Klintholm gelandet. Beobachten ein beeindruckendes Wetterschauspiel. Regen bleibt komischer Weise aus. Hafenautomat bezahlen und dann schlafen.
Am nächsten morgen ist das Wetter erstmal recht freundlich. Segeln an den Kreidefelsen von Klintholm vorbei, hier darf man das ja. Sehr schöne Optik. Dann weiter rund Mön. kommen an eine Stelle wo fast durchgehend 2 Meter Tiefe sind, sieht in der Sonne sehr schön aus und man kann gut den sandigen Grund erkennen. Schöne Stelle zum Ankern und Schnorcheln, aber wir müssen leider weiter. Machen im Hafen von ...fest. Sehr entspannte Atmosphäre und endlich ein Hauch von Urlaub.
Am nächsten morgen müssen wir weiter nach Heäsnäs. Das Wetter sitzt uns wiedermal im Nacken, die Prognosen sehen nicht gut aus, wie wollen wir bloß pünktlich wieder zurückkommen? Abends schüttet es. Der Hafenmeister kommt trotzdem. Drei Boote liegen hier als Gastlieger. Er erklärt seine Sicht der Dinge dazu. Angler versuchen Boot auf Trailer zu bringen. Volles Hafenkino.
Am nächsten morgen können wir leider nicht los. Der Wind scheint zu heftig zu sein. Gute 5 mit entsprechender Welle von der Seite. Soll nachlassen und wir warten. Aber je länger wir warten, desto mehr Zeit rinnt uns nach hinten weg. Schon jetzt ist klar, wir fahren die Nacht durch und dann nach Berlin mit dem Auto, damit Stefan sein Termin halten kann. Langsam wird es stressig. Gegen 15.30 ist dann auch mal genug mit Grübelei, wir müssen los. Geht dann aber doch besser als gedacht. Kommen gut über die Rinne und fahren dann untenrum um Hiddensee Richtung Stralsund, statt obenrum um den Dornbusch...Böser Fehler. Inzwischen ist es stockdunkel und wir tapern durchs unbeleuchtete Fahrwasser nach Schaprode. Das kostet Zeit. Sind dann leider erst gegen 3 am Steg. Schlafen macht kaum noch Sinn und so schlurfen wir gegen 6 zum Parkplatz um gleich gen Berlin zu starten. Hintenraus war es leider etwas anstrengend, aber fürn Kurztrip ne echt coole Sache. Mal eben nach Dänemark rüber, ein echter Kurzurlaub...

1.-3.7. Schaprode-Kloster-Schaprode 11 sm

Mit Dirk, Oskar und Lennart hoch an die Ostsee, Wetterprognose würde gut in den Spätherbst passen...Regen für alle...trotzdem lassen wir uns erstmal nicht unterkriegen. Fahren Freitag Abend rüber in den neuen Hafen von Kloster und finden einen schönen Anleger. Machen dann noch einen gemeinsamen Rundgang durch Kloster und zum Ostseestrand und dann gibt es public viewing direkt am Hafen, mit Grill und Ausschank. Was will man mehr. Lennart ist begeistert in der ersten Reihe und schaut Fußball EM. Am nächsten Tag soll es regnen, und es regnet. Wir ziehen Regensachen an und wollen endlich diesen Leuchtturm besteigen. Lennarts dritter Versuch. Aber wieder bleibt uns der Gipfel versagt, da bei angesagter Windstäke 6 die Aussenplattform gesperrt wird. Langsam wird das ne Endlosnummer. Lennart möchte dann noch etwas in das Besucherbuch eintragen und dann geht es weiter zur Gaststätte im Wald um etwas dem Regen zu entkommen. Ostcharme für alle, bei relativem Essen. Nach kurzem Kaffee weiter zum Boot und dort Essen gemacht und unter der Plane abgewettert. Lennart hat einen Fußballkameraden aufgegabelt und Lennart, Oskar und der neue Kumpel spielen Fussball. am Abend soll eine Band spielen, auch direkt am Hafen. Nicht schlecht, was wir für 13 Euro Hafengebühr so geboten bekommen. Endlich reisst der Himmel auf, die Band ist toll und als die Sonne langsam zur neige geht, sind wir nochmal am Strand und Dirks Freundin muss zuhause Internet gucken, da wir vor der Webcam stehen. Alle haben Spaß, was will man mehr. Dann schnell zum Spiel, Deutschland-Italien...spannende Sache, es endet beim Elfmeterschiessen und Deutschland ist erstmal weiter und Lennart deutlich erleichtert. Schöne Stimmung beim public viewing...

18.7. Schaprode-Lohme (rund Rügen Einhand) 29 sm

Endlich, der Segelsommer beginnt....Ich hab jetzt so lange darauf gewartet, das erstmal die Luft raus ist und mir die passende Stimmung fehlt. Bin etwas verunsichert deswegen und hoffe, dass sie sich noch einstellt. Das Wetter ist erstmal suboptimal, der Tag beginnt mit Regen und kräftiger Westwindansage mit viel Wellen. Das kann ja heiter werden... Dann gegen Mittag reist es auf, und es ist strahlender Sonnenschein. So langsam kehrt die Euphorie wieder. Ich verstaue Benzin und Essen und lege ab. Das geht mir so gut von der Hand, dass ich denke, hier stimmt was nicht, ich muss was vergessen haben. Es ist irgendwie alles zur Routine geworden...vielleicht fehlt deshalb ein Teil der Euphorie. Raus geht es und gleich gibt es gegenan was auf die Nase. Richtung Dornbusch kann ich dann segeln, fange erstmal zaghaft mit der Fock an, setze dann aber auch das gereffte Groß und schon geht es mit über 5 Knoten an der Ansteuerung von Hiddensee vorbei Richtung Kap Arkona. Die Sonne bleibt bei mir. Die wellen bauen sich achtern ganz schön auf, ich segel Schmetterling, aber das eiert ohne ende und langsam wird mir tatsächlich etwas schlecht. Aber das hilft nun auch nichts. Trinke erstmal etwas und weiter gehts. Kap Arkona kommt schon recht schnell querab und dann geht es auf die Bucht vor Glowe und kaum bin ich aus der Abdeckung, gibt es noch mehr Wind und Welle. Über 8 Knoten Rauschefahrt. Manchmal ist das eher ein Surfen, als ein segeln. Macht viel Spass, aber strengt am Ruder unheimlich an und da ich alleine bin, komme ich da auch nicht weg, doof. Kurz vor Glowe dann noch nen Polizeiboot, da hab ich jetzt mal garkeinen Bock drauf, fahren aber zum Glück weiter. Die Wellen werden immer größer und der Wind frischt auf 5 auf. Segelbergen wird zu einer taktischen Aufgabe. Hole erst das Groß ein, während die Fock weiter zieht und der Pinnenpilot hin und her eiert. Irgendwie geht es dann ganz gut. Dann Motor an und Fock eingeholt und schwups bin ich auch schon in der Hafeneinfahrt und wie mit einem Schalter hört das Hin und Hergeschaukel endlich auf. Aber immernoch starker Wind, anlegen wird zur Kür. Hab verlängerte Leine schon zu Hand, schnell übern Dalben und aus der Hand gefiert, während ich stur weiter durch die endlose Box auf den Steg zufahre. Ein freundlicher Bootsnachbar nimmt dort meinen Bugkorb in Empfang und alles ist entspannt. Sehr schön. Hafenmeister fragt dann wo ich herkomme, sage aus Berlin und Zeuthen und da freut er sich und rundet nach unten ab. Sehr schön. Jetzt essen, Tagebuch schreiben und Verabredung mit Alex treffen, welchen ich morgen in Thiessow treffen möchte. Hoffentlich wird der Wind hintenraus weniger, sonst ist mit West 4 kaum was zu machen, wenn ich um Klein Zicker gegenan muss. Bis jetzt genau 500 sm in dieser Saison...
Es wird wohl der längste Segelsommer seit langem...6 Wochen nur mit einer kurzen Unterbrechung...das Boot ist jetzt mein zuhause. Ich hoffe, das Wetter spielt mit...wir werden sehn....freu mich....

19.7. Lohme-Thiessow 29 sm

Schlafe gut und lange, die sonne blinzelt in die Kajüte und meine Stegnachbarn sind schon weg, nach Bornholm. Lohme ist ein sehr entspannter Hafen. Man findet immer ein Plätzchen und er ist sehr ruhig. Trinke erstmal ein Kaffee und freue mich über die Sonne. Jetzt beginnt der Sommer. Mache gegen 10 los und setze gleich nach der Hafenausfahrt Segel, um mit achterlichen Winden an den Kreidefelsen vorbei, Richtung Göhren zu segeln. Es läuft noch eine ganzschöne Dünung, das nervt etwas, aber der Blick übers Meer entschädigt für fast alles. Diesmal halte ich auch mehr als genug Abstand zum Schutzgebiet. Scheint aber egal, da alle durchs Schutzgebiet fahren. Mein Widerspruch läuft derweil noch, verrückte Welt. Viele Boote sind unterwegs. Als ich mich so langsam aus dem Schatten von Casper David löse, kommt von Ferne eine Fähre zielsicher auf mich losgebraust, war ja wieder klar. Komisches Gefühl, wie der Bug schnell größer wird. Dann lenkt sie endlich ein und geht in kurzem Abstand hinter mir durch. Verdammt schnell die Biester von Nahem. Der Wind lässt leider etwas nach, auf drei aus NW, ich baume aus und mache so 3,5 Knoten abnehmend. Ich lasse den Pinnenpiloten steuern und setz mich mit einem Buch vorne aufs Deck. Das Wasser plätschert sanft am Bug im Rhythmus der Wellen und langsam kommt das Gefühl des Loslassens und der Ruhe wieder. Ich entspanne und würde glatt einschlafen. Mache nur noch 2.5 Knoten. Aber da ich nicht in Eile bin, lasse ich es so laufen. Hinter Göhren ist dann auch die Dühnung weg, und ich gleite sanft und fast lautlos dahin. Höre aus der Ferne sogar den Rasenden Roland. Mach mir nen Kaffe und beschäftige mich mal mit den Winschen. Wurde mal Zeit die wieder aufzuschrauben, zu säubern und frisch zu fetten. Das Salzwasser hat da schon ganzschön dran genagt. Laufen danach deutlich besser. Anschließend motore ich etwas und lasse das warme Kühlwasser vom Motor in die Pütz laufen und wasche mich erstmal gründlich. Was für ein entspanntes Dasein. Am Strand von Thiessow herrscht Ferienstimmung. Ich ziehe langsam vorbei und genieße das Jetzt. Reffe kurz hinter dem Lotzenberg die Segel und motore dann ins Fahrwasser und Richtung Hafen. Sieht von weitem schon voll aus. Aber wiedermal ist die Größe des Bootes ein Vorteil. ich passe noch in eine Lücke direkt am Kai, ein schönes Plätzchen. Kaum beim Hafenmeister angelangt, soll ich erstmal seine frische Wurst probieren, die er gerade in Scheiben schneidet. Das nenn ich doch mal ein entspanntes Ankommen. Kaum am Boot zurück, kommt mein freund Alex mit seiner Freundin angefahren. Kurze Begrüßung und schon geht es weiter mit dem Auto und einer für ich inzwischen ungeahnten Geschwindigkeit nach Göhren zurück und dort verbringen wir einen schönen Abend bei einem leckeren Steak und mit dem Havanna, dann den Sonnenuntergang am Strand von Göhren. Melancholie übermannt mich. Der Nachteil am Gedanken frei lassen ist auch, dass auch die schlechten Gedanken nach oben drängen. Fahren dann mitten in der Nacht zum Hafen zurück. Die Beiden trinken noch ein Kaffee, ich nen Grog und ihr Hund Benni schläft schon zwischen Ihnen auf der Bank. Und über allem der Vollmond. Ein sehr schöner Tag geht zu ende.

20.7. Thiesow-Freest 10 sm

Der entscheidende Nachteil an Thiessow ist die Fischereiromantik. Gegen 4.30 Uhr dröhnt neben mir der Diesel, als ob mein Kopf in selbigem wäre. Bin voll da, schlafe dann endlich wieder ein, um dann gegen 6.30 Uhr wieder aus dem Schlaf gerissen zu werden. Werde nun Zeuge des Frischfischverkaufes mit allem Gezeter, Seemannsgarn und die Leute stehen Schlange um den frischen Fisch zu ergattern. Mach mir erstmal nen Kaffe und komme langsam zu mir und beobachte das Treiben von meiner Plicht aus in 5 Meter Entfernung und werde so auch irgendwie Teil des Ganzen... Heute ist deutlich wärmer und zum Glück gerade etwas bedeckt, was es angenehm macht, an Deck zu sitzen. Muss mich gleich nochmal mit dem Motor auseinandersetzen. Der klang gestern garnicht gut und läuft auch total schlecht. Ich hoffe nicht, dass er jetzt schlapp macht. Normal wäre das, aber irgendwie unpassend. Mache mir etwas sorgen deswegen...
Mit dem Motor war alles zum Glück nur halb so schlimm. Bei einer Zündkerze hatte sich ein Rußpartikel festgesetzt und sie hat nicht mehr gezündet. Kurzer Test am Liegeplatz und alles klingt wieder relativ gut. Bin beruhigt.
Sitze auf einer Bank im Hafen, trinke Kaffe und entspanne. Erst 10 Minuten, dann 20 und am ende werden 3 Stunden draus. Zupppel und dengel hier und da am Boot und lasse des recht aktive Hafenleben dieses sehr gemütlichen Hafens und den speziellen Scharm der Leute auf mich wirken. Die Sonne lacht und es verheißt ein gute Tag zu werden. Alex und seine Freundin kommen nochmal kurz vorbei, damit wir uns gegenseitig verabschieden können und schon tucker ich raus aus dem Hafen Richtung Usedom, um dort Matthias und seine Familie zu treffen, welche aus Richtung Haff kommen.
Ich muss leider gegen den Wind motoren, aber der Greifswalder Bodden ist fast spiegelglatt und die Farben sind wunderschön. Ich genieße die Sonne und bin einfach mal nur so da.
Wir telefonieren uns dann so langsam zusammen und landen im Päckchen in Freest direkt neben dem Strand. Großes Hallo und dann ab zum Chillen am Bodden. Gemütlich geht es hier zu und nicht überfüllt. Freest ist schön. Gehen dann lecker Essen (Scholle mit Bratkartoffeln) und dann gehts zurück zum Hafen. Dort liegt zu meinem Erstaunen nun direkt in unserer Nähe die Albin Köbes, der Traditionssegler mit dem all meine Meeressehnsucht angefangen hat. Werde melancholisch und gehe an Bord, um mit dem eigner Lutz etwas zu klönen. Dann geht es zurück zu Otto (so heist das Boot der Freunde) und Tide und wir sitzen dann noch lange in der Plicht und reden viel über dies und das und sowieso. Ein weiterer schöner Abend mit Freunden geht zu ende. Morgen gehts gemeinsam nach Stralsund, bei West 3-4 sollte das kein Problem werden...

21.7. Freest-Stralsund 25 sm

Ein strahlender Morgen, Frühstücken zusammen und dann heißt es Leinen los, mache noch einige Fotos von der ausfahrenden Albin Köbis und dann hissen wir die Segel und kaum sind wir aus der Abdeckung von Peenmünde, bläst es auch schon mit ner guten 4 achterlich und es ist ein Traum über den Greifswalder Bodden zu gleiten. Da meine Freunde mit der Sagitta leider etwas langsamer sind, bringe ich erst eine Pütz zum bremsen aus und als das nicht reicht reffe ich das Groß und irgendwie haben wir dann die selbe Geschwindigkeit. Wir kommen etwas zu früh am Rügendamm an und ich gehe an ein Boot, was schon Dalben liegt. Sind nette Leute aus meiner Heimat, gleich um die Ecke aus Berlin Grünau. Sie sind über den Oder-Spree-Kanal und Eisenhüttenstadt gekommen und haben nur 60 cm Tiefgang, haben aber wohl dreimal damit aufgesetzt in der Oder und sind davon etwas genervt. Endlich geht die Brücke hoch. Matthias setzt Maren ab und sie sucht uns in der völlig überfüllten Marina zwei freie Plätze nebeneinander. Ein kleines Wunder. Wir gehen in der Pizzaria am Platz essen und ich gebe mich melancholischen Gedanken hin. Sitzen dann noch in der Plicht und der Rummel im Hafen geht noch bis in die Nacht. Morgen geht es mit dem Zug nach Berlin.

23.7. Stralsund-Schaprode 13 sm

Bin heute mit meinem Sohn Lennart mit dem Zug aus Berlin gekommen und auch Maren und Matthias treffen zeitgleich in Stralsund ein. Unsere Boote liegen immernoch genauso friedlich nebeneinander, wie wir sie verlassen hatten. Bei der Verlängerung des Liegeplatzes hatte Matthias noch Stress mit dem Hafenmeister, da dieser wollte, dass wir auf eine kleinere Box umlegen, da wir an dieser Box anscheinend zuwenig Geld abwerfen. So is die Welt heute halt...Ich lass das links rein, rechts raus und tschüsss...
Legen dann auch gleich ab und segeln nach Schaprode. Es ist sommerlich warm und der Wind kommt immernoch aus östlichen Richtungen mit bis zu 4 BF. Setze Vollzeug und segel stellenweise hart am Wind, das tut gut, endlich mal wieder richtig segeln. Matthias bleibt dann schnell achteraus, aber mich treibt es jetzt in meine neue zweite Heimat Schaprode. Damit ist nun auch das zweite mal dieses Jahr Rügen rund vollendet. Dort angekommen, ordne ich erstmal alles Sachen, klariere das Boot und lese bei untergehender Sonne, währenddessen Lennart mit Karten spielt. Ein schöner friedlicher und entspannter erster Abend. Als die Sonne fast hinter dem Horizont verschwindet, kommt die Sagitta und sie können direkt neben uns festmachen, da dort zufällig gerade frei ist. Trinken noch Wein und dann ab in die Koje. Schön wieder hier zu sein.

24.7. Schaprode-Vitte 5 sm

Schlafen lange und Lennart holt dann frische Brötchen vom Bioladen und dann wird erstmal ausgiebig auf der Sagitta gefrühstückt. dann gehen wir Eis essen und ich puste für Lennart zum spielen das Schlauchboot auf. Es ist ein schöner sonniger Tag und wir gehen alle mindestens einmal Baden. Nachdem die Sagitta nochmal tanken war, segeln und motoren wir bei kaum vorhandenem Wind in den Hafen von Vitte. Alles rappelvoll wegen der Ferien. Ich geh ins Päckchen und die Sagitta bekommt tatsächlich ne Box. Das erste mal dieses Jahr, dass ich hier bin. Für Familien ist es ideal hier. Alle finden schnell Anschluss und kommen beim Grillen ins Gespräch. Gleichgesinnte unter sich. Das tut gut. Die Kinder spielen und wir essen lecker Grillfleisch. Ein sehr schöner und sonniger Sommertag geht mit Wein zuende.

25.7. Vitte Hafentag

Da es hier so schön ist, beschließen wir noch etwas zu bleiben. Ich lege um zur Sagitta und dann starten wir zum Leuchtturm. Früh war etwas Regen, aber nun strahlt die Sonne und es herrscht weite Sicht. Wir kraxeln also den Dornbusch hoch und endlich können Lennart und ich beim 4. Anlauf in seinem Leben ganz nach oben auf die Außenplattform des Turmes. Ein Wahnsinnsblick. Mön ist voll zu sehen, die Kadettrine, Baltic 1 und 2 alles zum greifen nahe und wo ich mit Stefan ja gerade erst war. ich könnte den ganzen Tag auf dem Turm bleiben. Wieder unten geht es noch ein paar Meter weiter zu der Raupe und ich will wirklich gerne hier bleiben, aber die Kinder drängen weiter und so kehren wir nochmal zu einem Eis ein und dann geht es wieder runter und am Strand zurück zum Hafen. Dort wieder Grillen und die Kinder spielen wieder alle begeistert miteinander. alles ist so entspannt und problemlos. Endlich mal relaxen.

26.7. Vitte-rund Hiddensee-Barhöft 15 sm

Der Wind hat auf West gedreht und der Regen kommt. Kurz vor Mittag geht dann ein längerer Schauer runter, aber danach stabilisiert sich das Wetter. Es hat zwar etwas abgekühlt, aber an der Westseite von Hiddensee weht eine 4 und so geht es doch ganz gut voran. Die Sagitta segelt und ich lass mal alles unten und den Motor und den Pinnepilot machen und setze mich entspannt in die Plicht mit Blick aufs Meer und den Wolkenformationen und lese entpannt, während Lennart schläft. So is auch mal ganz schön. In Barhöft liegen wir im Päckchen nebeneinander und der Hafen möchte mir irgendwie nicht sympathisch werden und bei 14.50 Euro Hafengebühr wird das auch nicht besser. Damit ist dies der teuerste deutsche Hafen den ich bisher angesteuert habe.
Matthias kocht lecker Nudeln und wir spielen später noch Uno. Jonas ist ganzschön überdreht und Lennart hat sich zuwenig bewegt. Daher finden wir alle irgendwie heute nicht den richtigen Rythmus, aber moregen ist ja auch noch ein Tag und der soll auf alle Fälle wieder sonnig werden.

27.7. Barhöft-Schaprode 12 sm

haben lange gebraucht um aus den Federn zu kommen. Das Wetter sieht erstmal ungemütlich aus. Wir frühstücken alle gemeinsam auf Otto und dann reisst der Himmel auf und wir gehen alle an den Strand gleich um die Ecke. Da stehen zwei schicke Strandkörbe und wir schauen dem maritimen Treiben zu, wo doch direkt vor uns das Fahrwasser vom Strelasund, Darss und Ostsee zusammenläuft. Erst recht spät machen wir uns dann auf den Weg und segeln ganz gemächlich erst aus dem Hafen und dann Richtung Stralsund an den Untiefen vorbei, um dann hart am Wind Kurs auf Schaprode zu nehmen. Das Wasser ist trotz gutem Wind recht glatt und die Farben strahlen in der Sonne sehr intensiv. Ein schöner Anblick. Bin mit der Jolle aber wieder schneller und Otto kommt dann aber ganz entspannt angetuckert und macht wieder neben uns fest. Dann noch schnell kochen und Wein und Bier und reden. Der Himmel über uns beschert uns einen spektakulären und sehr beeindruckenden Sonnenuntergang, bei welchem die Wolken in allen möglichen Farben leuchten. Es wird unser letzter gemeinsamer Abend. Die drei fahren mit Otto weiter rund Rügen Richtung Stettin und dann nach Berlin und ich bleibe mit Lennart hier und setze vielleicht nochmal ins Miniatur-Prenzelberg von Hiddensee, nach Vitte über, da es dort wirklich mit den anderen Familien sehr schön war. Schade, das unsere gemeinsame Zeit so kurz war.

29.7. Hafentag Schaprode

Die anderen sind nun gegen Mittag Richtung Sassnitz los und ich fahre mit Lennart zu Karls Erdbeerhof, damit er mal wieder "normalen" Landkontakt hat. Er powert sich da endlich mal mit den anderen Kindern richtig aus und am Abend kommen wir beide entspannt und etwas ko zum Boot zurück. Komich ohne die anderen den Abend zu verbringen. Es gibt wieder einen spektakulären Sonnenuntergang und ich denke darüber nach, wie unwichtig all unser Streben nach materiellen Dingen ist, wenn es doch soviel schöne Natur jeden Tag umsonst um uns gibt. Bescheidenheit und Demut sind nicht gerade die Stärken der jetzigen Gesellschaft....Grübel noch ein wenig über das Leben und Lese...

30.7. Hafentag Schaprode
U-Boot Sassnitz besichtigt

1.8. Schaprode Vitte 5 sm

Schön nochmal hier zu sein, Lennart findet noch Kinder vom letzten Besuch und spielt viel und bewegt sich völlig frei und vertraut im Hafengelände.

2.8. Vitte Schaprode 5 sm

Etwas Wasser war durch die Fenster beim Regen reingekommen und hat leider etwas den Rechner geflutet, selbiger gibt nun endgültig den Geist auf, pule mühselig die Festplatte raus und bestelle sofort einen baugleichen und hoffe, dass das vor dem großen Törn noch läuft, is schon wichtig für Navigation und AIS und so...ärgert mich doch sehr, Lennart muss von nun an auch auf seine DVDs verzichten, da wir dies auch über den Rechner gemacht haben, sind beide betrippelt...

15.8. Schaprode-Lohme (Sommertörn mit Dirk) 27 sm

Erstmal stauen, doch wir sind sehr routiniert und Dirk ist ein guter Bootsfahrer, baue noch schnell die Festplatte in den neuen Rechner und verzweifel fast wegen diesem Plastikgedösel und Minischrauben, Dirk mahnt zur Gelassenheit und dann starte ich ihn und sieh da, ohne zu meckern läuft er problemlos, bin fast euphorisiert, freue mich sehr, Dirk ist etwas ratlos wegen soviel Aufhebens um das Plastikdingens...viel Sonne, viel Wind, Schmetterling, Essen, Sonnenuntergang, leider nicht nach Bornholm...

16.8. Hafentag Lohme

Eingeweht und zuviel Welle, entspannter Lese und Wandertag, Traditionssegler, Sonnenuntergang, Melancholie...

17.8. Lohme-Gager 35 sm

Sehr schöner Segeltag, Wind achterlich, Schmetterling, super Farben am Kreidefelsen, kreuzende Fähre, schöne Traditionssegler noch von der Hansesail, Sommerfeeling, 5 knoten, ab Landtief leider gegen Wind und Welle um die Hug bei Gager, schön dort, Traditionssegler, beeindruckender Sonnenuntergang, neue Marina.

18.8. Gager-Wiek/Greifswald 27 sm

Früh kommt die Sonne, dann um Entmagnetiesierungsinsel und Vilm an Lauterbach vorbei motort, dann sehr schönes segeln über den Bodden mit durchweg 5 knoten, Heckkorb ausgerissen und repariert, Etap 21 versegelt, guten platz in Wiek gefunden, Rundgang, Fischbrötchen, Traditionssegler, Klappbrücke.

19.8. Wiek-Barhöft 33 sm

Studentinnen am Nachbarboot, rbb Tasse auf dem nächsten Boot, Traditionsschiffe, Kreuzfahrtschiff, sehr schönes licht, Sonne, große Steine, Fähre Stahlbrode zirkuliert, Strelasund Motor ruckelt, Dirk badet, Melonegegessen, Rügendamm, Stralsund, Stromausfall wegen Wackelkontakt durch Salzwasser, Dirks Freundin kommt zu Besuch, schöner Abend...

20.8. Barhöft-Darsser Ort 24 sm

Mit Conny und Dirk bei unerwartet strahlendem Sonnenschein raus und wegen fehlendem Wind mit Motor über ruhige See am Darss lang, schöner Badestop, dann Wind und Welle von vorn, Landabdeckung und dann etwas Regen, schönes Fleckchen Erde, essen und Conny wehleidig, Dirk bleibt weiter an Bord, Wetter is durchwachsen und Prognosen schwer, wollen morgen rüber nach dk, abends Nothafen Darsser Ort voll, Conny verabschieden, Döner auf Regenbogencamp gegessen und dann noch Pilze gefunden und sicherheitahalber versorgungstechnisch mitgenommen, Regen, Regenbogen und schöner Sonnenuntergang, lesen, Wein, maritimes Flair mit Rettungskreuzer und Traditionsschiff und Fischerbooten....Darsser Ort lebt...

21.8. Darsser Ort-Harbölle 34 sm

Gut geschlafen, Sonne weckt uns, bezahlt, schade um diesen Hafenstandort.., wenig Wind, motort, dann Wind, Segel gesetzt 4,5 kn, gesammelte Pilze vom Vortag gegessen (späte Rache am Naturschutzgebiet), sehr lecker hat Dirk mit Ei gebraten und dann auf Brötchen, Wind nimmt statt angesagter 3 auf 4 plus zu, gut 6 knoten, Kadettrinne kommt schnell näher, Dirk traut sich erst nicht findet dann aber schnell seinen Rhythmus, sehr schönes und schnelles Segeln bei strahlendem Sonnenschein, kurz noch Unklarheit mit Kollisionskurs Fähre (der Klassiker) und dann sind wir auch schon durch, leider diesig, aber Klintholm und Falster sind jetzt gut zu sehen und wir fahren erst Richtung Heasnäs und dann Richtung Harbölle, Algenteppich macht Licht wie an der Südsee, sichten eine Robbe, dann sehr klares Wasser Dirk seilt sich mit Taucherbrille die Badeleiter runter und sieht sogar während der Fahrt eine Krabbe auf dem Boden, Wind frischt nochmal auf und dann bergen wir die Segel und schon sind wir im Hafen, finden einen windgeschützten Platz und haben noch etwas Stress mit Hafenautomat und Kreditkartengeheimzahl, aber alles wird gut und wir essen zufrieden Abendbrot, sehr schöner Segeltag.

22.8. Harbölle-Nyord 20 sm

Haben sehr lange geschlafen, da war die Überfahrt gestern wohl doch recht anstrengend, oder der Wein, Sonne hat uns dann aus der Koje geholt, gemütlich gefrühstückt, dabei festgestellt das die Vorräte an Lebensmitteln sehr zur Neige gehen, segeln mit achterlichen Winden erst Richtung Vordingborg und dann biegen wir ab Richtung Nyord. Sichten einen Wal, Segeln mit gereffter Fock und Dirk versucht zu angeln, Wolken und Sonne im Mix , finden einen schönen platz im Hafen, is schön wieder hier zu sein, ein schöner Ort, machen einen Rundgang zur höchsten Erhebung der Insel, schöner Rundumblick, Kaufmann hat leider zu, nachdem wir vom Rundgang zurückkommen setzt der Regen ein, aber das kann uns jetzt egal sein...

23.8. Nyord-Vordingborg 16 sm

durchwachsenes Wetter, Geburstagskeks mit Kerze zu meinem Geburstag, Untiefen, Vordigborg sehr schön.

24.8. Vordingborg-Omö (Einhand) 35 sm

Nun ist es soweit, Dirk geht von Bord, komisches Gefühl, eben alles so vertraut und eingespielt und jetzt ganz allein, winke vorne vom Bug mit kissen dem ICE auf der Brücke zu, die Sonne knallt, Strömung treibt mich bald gegen Brückenpfeiler, Smalandsfahrwasser endlos, Wind direkt achterlich, Schmetterling, sauberes Wasser, schönes segeln, frei, klare alles auf und putze wie ein wilder, zufrieden sitze ich in der Kajüte und schreibe am Reisebericht, das Leben kann so schön sein, rede manchmal noch mit Dirk, is ja nicht mehr da, muss ich mich erstmal gewöhnen, hab als Ersatz erstmal Radio angemacht, Smalandfahrwasser baut für eine drei beachtliche wellen auf, immerwieder beeindruckend, mach mal die Vorhänge in der Kajüte zur Seite und lass die Sonne durch alles hindurchfluten, was für ein Gefühl, langsam kommt die große Beltbrücke in Sicht, Femö querab, wie hab ich damals mit Kirsten gegenan gekämpft und verloren, ein wahnsinnig großes Seegebiet, Omö und Aggersö sind beides sehr schöne Inseln und liegen voraus, wie zwei schöne Schwestern, kann mich nur schwer entscheiden, welche ich ansteuere, hab vor lauter grübeln aufräumen und basteln endlich eine Lösung für meine Epirb gefunden, hab sie kurzerhand in meine Automatikweste eingeklettet und natürlich drinnen auch befestigt, Weste sieht aus wie immer und immer wenn ich die Weste drüberstülpe hab ich auch die Epirb dabei, so macht das irgendwie Sinn, muss Fähre passieren lassen bei Anfahrt Hafen Omö, verliere Höhe und muss schräg gegenan motoren, große Welle, im Hafen viel Wind, Helfer beim anlegen, Nachbarboot kleiner als ich, nette Leute mit 2 Kindern, laden mich auf ihr Boot ein, gibt Whisky, bin müde und trolle mich recht schnell, schöner Hafen, schöne Insel, Dirk gut in Berlin gelandet, ich genieße einerseits die Einsamkeit, andererseits alles auch komisch einsam...

25.8. Omö-Skärö 34 sm

Von der Sonne geweckt, Inselspaziergang, wunderschön, schicker Leuchtturm, bin gerne hier, Kinderspielplatz, dann Frühstück gegen Mittag und dann los, strahlend blauer Himmel und Halbwind, Einhandsegler, Hafenausfahrt, diesmal bin ich schlauer und halte gleich von vornherein gegenan, Strom 2 Knoten bei 4,5 Knoten Fahrt, das vesetzt ganzschön, die Fahrrinne nervt, aber zum Glück keine Schiffe, stehe vorn an Deck und genieße die Freiheit, Kormoran fischt mitten im Belt, verrückt dann die Spitze von Langeland, kürze kräftig ab und schau mir den Grund an, kaum bin ich rum bricht es los, gute 4-5bf am Wind und Vollzeug, bei Lohals durch die Enge , reffe und weiter geht es am Wind, Welle wird immer höher und kommt immer vorlicher, Wind lässt etwas nach, lasse Segel raus um Fahrt zu machen, aber durch die Gegenströmungb bin ich sehr langsam und die Wellen kommen fast direkt mit bis zu 80 cm von vorn, was für ein Mist, bin genervt, jedesmal dieser Stress mit Langeland, immer legen sich Strom und Wind und Welle rein und immer irgendwie unpassend von vorn, dass Boot ächzt und stöhnt, tut weh in den Ohren, kreuze mit Beiliger und Motor auf, das geht erstaunlich gut und man verliert kaum Höhe, dann Wende und wieder weiter mit Vollzeug um endlich um die verdammte Hug Richtung Svendborg zu kommen, jedes Mal hab ich genau hier gekämpft, jetzt wieder ne gute 4, Schräglage und sofort ist die Welle wieder da, die Höhe reicht einfach nicht, es ist zum Verzweifeln...ich kann das Elend nicht mehr ertragen und verzieh mich in die Kajüte und lass den Autopilot segeln nachdem der Wind etwas nachgelassen hat und halte mich einfach nur am Schwertkasten fest und ein Brecher nach dem anderen schlägt auf das Boot, oder es unterschneidet und schaufelt Wasser...
Wäre ich doch bloß mit Motor an Langeland runter und wäre dann gemütlich mit Halbwind nach Svendborg rein, nun ist zu spät und die Strömung und die Welle zwingen mich immer weiter in die Ecke und die Untiefentonne vor Svendborg wird unerreichbar. Motore noch einmal mit backer Fock auf und endlich komm ich rum, was für ein Krampf und was für eine kranke Welle....Fazit: wiedermal geschafft, aber selbstverschuldet einen hohen Preis bezahlt, dafür wieder was gelernt, bei fast 130 Grad Wendewinkel und Strömung macht Kreuzen keinen Sinn, da man ja dann auf der Stelle kreuzt…dafür mehr gesegelt, als bei der einfachen Variante...riesige Quallen im Wasser, kaum fährt man in den Sund von Svendborg ist es wie durch ein Tor, innerhalb kurzer Zeit wechselt man vom Offshorwahnsinn ins Binnenlapaloma und wegen des guten Wetters sind alle Svendborger scheinbar mit ihren Booten unterwegs wuseln rum und baden, mittendrin eine gruppe Schwazafrikaner auf einem Steg mit Sandstrand, sieht in diesem Ausschnitt aus wie die Karibik, in Svendborg viele Traditionssegler, tucker noch etwas durch den Hafen und dann weiter durch die riesige Brücke durch Richtung Skärö. Setze die Fock und genieße die Stille und treibe vor mich hin. War ein langer harter Weg, aber nun hat mich die dänische Südsee wieder und sie begrüßt mich mit kleinen Wellen und moderatem achterlichem Wind, was will man mehr. Vor einem Jahr hab ich hier Matthias und seine Familie getroffen und Stefan, inzwischen hat er ein Kind, es ist wie eine Zeitreise und übermorgen stößt wieder Matthias zu mir, Richtung Heimat...eigentlich wollten wir zusammen nach Bornholm, aber der Wind bestimmt den Weg und wie es der Zufall will, sitzen wir dann schonwieder in der dänischen Südsee... fahre an einer Gruppe Optis vorbei, alles so lange her wie es begann und doch hat sich scheinbar kaum etwas verändert, Skärö recht voll und davor ist ne geschützte Ankerbucht, also heißt es endlich mal auch Anker fallen lassen bei knapp 2 Meter und kurz eingedampft und Stille, Stille, Stille und den Sonnenuntergang im Cockpit genießen.....schöne Sicht ins Wasser, man kann den Grund sehr gut sehen...Abends sternenklar, sitze noch lange im Cockpit, Milchstrasse…

26.8. Skärö-Lyö 16 sm

Der Tag beginnt sehr gemütlich...ausschlafen , lesen, Kaffee....Boot ausgiebig rundum putzen inklusive Unterwasserschiff, da hatten sich doch tatsächlich Pocken angesetzt, wo die Bratzen vom Trailer aufliegen, dann gefrühstückt und gegen 11 groß gesetzt und dann Anker aufgeholt und mal ohne Motor abgelegt, knappe 3 von Südost, dümpel am Flach vorbei und schaue mir den Grund an, gleite dann gemächlich weiter Richtung Lyö, Wind schläft ein und ich mache einen ausgiebigen Badestopp inklusive Wäsche waschen, Hochsommerfeeling kommt auf, da der Wind weg ist motore ich nach kurzem Snack Richtung Faaborg, wenn ich schonmal hier bin, kurz vor Faaborg nimmt der Wind immer mehr zu und zwar aus West, also gegenan, darauf hab ich ja nach dem gestrigen Tag nun mal garkeine Lust, bin etwas frustriert, Faaborg liegt schön im Sonnenschein und Traditionssegler ziehen ihre majestätisch ihre Bahn, schön anzusehen im Kontrast zum blauen Himmel und den gelben Steilküsten, das kurze Stück nach lyö gegenan in die scheinbar geschützte Ankerbucht, werfe den Anker und beim Eindampfen rutscht er, is ja auch nur Sand und wind um 4 plus und Wellen mit Schaumkronen in der Abdeckung machen es ihm auch nicht leicht, bin etwas unentspannt, aber über allem scheint die Sonne und ich geh mal davon aus, das er abends nachlässt, dass Land heizt sich auf und treibt den Wind noch mehr an, abends wird es bestimmt entspannter, außerdem hab ich ja noch nen Anker, ich kann also noch aufrüsten...etwas ärgerlich ist es trotzdem, dass moderate südliche winde bis zum Abend angesagt waren und schon ab Mittag der Westwind aufgefrischt ist... da dies aber nun der westlichste Punkt dieser Reise sein wird und ja vorherrschend westliche Winde sind, wird es ab jetzt hoffentlich etwas passender mit Wind und Welle...ich seh vom Ankerplatz ganz gut die Mühle, das Trafohäuschen und natürlich den Hafen...war ja erst voriges Jahr mit Stefan hier...diesmal gibt es mal keinen Landgang und ich bin einfach nur Beobachter und schwelge in Erinnerungen.....der Motor macht mir irgendwie sorgen, er klappert beim Starten und läuft bei wenig Gas recht schlecht und neigt recht schnell zum Absaufen...fahre immer noch zu fettes Gemisch..hab den ganzen Tag Radio laufen, verstehe das Gerede und die Werbung nicht, daher ist es für mich fast ein Musiksender und ich hab das Gefühl nicht ganz allein zu sein, und das Radio wiederspricht auch nicht...eine schöne Gegend zum Segeln...hab mit Lennart die letzten Tage kurz telefoniert, is immer wieder komisch, für den Moment so nah und dann legt man auf und is wieder so weit weg...ich hoffe wie immer, dass wir in der verbleibenden Woche das Boot heil nach Rügen bringen...hat ja immer geklappt, aber 8 Tage sind nicht so viel für dieses Unterfangen, bin noch unschlüssig, ob ich wieder Smaalandsfahrwasser an Langeland vorbei nehme oder über Fehmarn und dann die Küste lang… schöner ist es auf alle Fälle in Dänemark...
mich beobachtet schon seit 2 stunden eine Möwe und schwimmt neben dem Boot...jetzt beobachte ich schon ne Weile zurück, mal sehn wer gewinnt..
der Wind lässt am Abend nicht nach, aber die Position hat sich nicht verändert, Abends noch Konferenzschaltung mit Dirk, Petroleumlampe raus und schlafen, super Sternenhimmel.

27.8. Lyö-Drejö 19 sm

Heute Morgen alles spiegelglatt, hab super geschlafen, mit Lennart telefoniert und dann gefrühstückt, Möwe wieder da....verrückt, frühstücke ausgiebig und gebe der Möwe den Rest, schöne Sicht ins Wasser, hole den Anker auf und segel langsam um Lyö oben rum, dann an Avernakö lang und dann Wind weg, motore, das Wasser ist spiegelglatt und die Luft steht, baden, weiter, sichte Schweinswale, Photographieren gelingt nicht, weiter nach Drejö, Hafen total voll, aber mit dem kleinen Boot findet sich eine Box, wo die anderen nicht reingepasst haben....schön angelegt und als erstes in den Schatten des Hafenhäuschens gesetzt, was für eine Demse...lässt aber langsam nach...mein Mitfahrer Matthias hat sich gemeldet und wartet schon in Svendborg auf die Fähre, schnell noch aufklariert und Müll entsorgt und Wasser gebunkert, nich das ich das wieder vergesse, 25 Liter ab Bahöft, man braucht so wenig...verrückt, endlich Strom zum Laden, der Akku freut sich, schön sich hier für den Start zu treffen, besser als in der Stadt, hier haben wir gleich Urlaubsfeeling.

28.8. Drejö-Avernakö 11 sm

Die Nacht schweres Gewitter, starker Seegang im Hafen , Boot ruckt an Leinen , regnet stark rein, Hagel, schöner Inselrundegang, alter Hafen unbedingt zu empfehlen , Kaufmann gut sortiert, Wind geht auf Windstille, dann wieder Regen und dann kehren wir ab Richtung Avernakö, zwischendurch Schauer, aber warm, Avernakö schöner Hafen , fast leer, alle vor dem Wetter geflüchtet, hören Chillmugge und trinken Wein, Petroleumlampe, Entspannung, Harmonie, schöner Abend.

29.8. Avernakö-Strynö 21 sm

Heftiger Wind mit Böen bis 6 Bf, aber achterlich, gehen aus Hafen, noch sind wir etwas geschützt, aber als Avernakö hinter uns liegt kommen große Brecher und wir machen vor top und Takel 3 Knoten und mit einem Drittel Fock 5-6 Knoten, Matthias ist von der Geschwindigkeit beeindruckt, ich eher von den großen Wellen, dass Boot ist kaum auf Kurs zu halten, wollten eigentlich nach Birkholm wegen meiner Erinnerungen, aber der Wind und die Welle lassen nicht zu, dass wir die Hafeneinfahrt treffen könnten...fegen regelrecht vorbei an Birkholm, dann noch kurz Fahrwassertonnen, dann rum um Strynö in die Abdeckung und ab in den geschützten Hafen...kochen Bratkartoffeln und werden abends noch auf einen Traditionssegler zufällig eingeladen und lernen dort hochinteressante Leute kennen , einen 87 jährigen Kapitän, welcher Bücher schreibt und einen der auf der Gorch Fock gedient hat…alles nette Leute aus Hamburg und Umgebung, dass Schiff fährt unter holländischer Flagge, der Abend is lang und feuchtfröhlich und wir schwanken dann deutlich auf der Suche nach unserem Schiffchen und fallen sofort in einen tiefen Schlaf…

30.8. Strynö-Lohals 23 sm

Immer noch recht windig aus West, sind noch etwas angeschlagen vom Vorabend und machen uns nach einem Kaffee erstmal auf die Insel zu besichtigen, sehr schöner Ortskern und schöner Weitblick von großen Teilen der Insel, dabei entdecke ich große Wellen bei Marstall, plane in Gedanken schon mal um und streiche Langeland südlich zu umrunden, zurück am Hafen Frühstück, dann los und erstmal den versuch Richtung Marstall gewagt, ging dann wie gedacht nicht wegen Wind und Welle und Aufkreuzen geht zu sehr aufs Material, deshalb abgedreht und an Strynö zurück an der Brücke bei Rudköbing durch, vorher noch beinahe Fähre gerammt, welche wir wegen den Segeln nicht gesehen und leider auch nicht gehört hatten und dann an der bösen Untiefentonne Svendborg vorbei etwas gegen den Strom mit Halbwind nach Lohals, etwas klapprig angelegt und ganzschön ko... schöner entspannter Segeltag, richtige Entscheidung getroffen, Boot nicht vor Marstall geschreddert und entspannt gesegelt…

31.8. Lohals-Fejö 34 sm

Sind heute mal etwas früher raus, da die Strecken ab heute wieder etwas länger werden, Wind is ne schlappe 4 aus westlichen Richtungen, setzen Vollzeug und fahren mit Halbwind über einen sehr friedlichen Belt, der fast keine Strömung hat und dann geht es bei leider vorlicher drehendem Wind hart am Wind zwischen Omö und Aggersö, welche der Mittelpunkt Dänemarks sein sollen, weiter erstmal an Fejö vorbei und dann kommt der Wind leider direkt von vorn, so dass wir ab hier motoren müssen, die Welle is uns aber auch knädig und so umfahren wir eine Fischzucht und fahren in den alten Hafen von Fejö, sehr schönes Ambiente, fühlen uns sofort wohl und chillen noch etwas auf dem Boot und machen dann Kartoffelbrei mit Spiegelei und dann gibts Rum, aus Ermangelung an Wein und wir hören Nora Johns, sehr entspannter Abend nach einem herrlichen sonnigen Jollentag unter top Bedingungen.

1.9. Fejö-Gedser 36 sm

Werden früh von der Sonne geweckt, nettes Gespräch mit einem Pärchen neben uns mit Bootstyp Hiddensee, tauschen Gedanken und Erlebnisse kurz aus, legen gegen 10 ab, wird heute ein längerer Schlag, können gut segeln, bin unkonzentriert und wir dengeln ein paarmal knapp an Untiefen vorbei und segeln bis zur ersten Brücke im Guldborgsund, Sonne lacht und wir sind nicht allein als sich die Brücke recht zeitnah öffnet, dann frischt es auf und wir wollen weiter segeln, aber der Winkel zum Wind stimmt nicht mehr und so müssen wir motoren, es frischt immer mehr auf und eine dicke Regenfront zieht auf, kurz vor der zweiten Brücke erreicht uns auch ein leichter Schauer, bin etwas genervt, weil ich bedenken habe mich kenntlich zu machen, aber schon erscheint die Uhrzeit auf einem großen Display wann sie öffnet und nachdem noch ein Zug passiert hat geht sie extrem schnell hoch, wir huschen durch und schon fließt der Verkehr wieder, jetzt geht es langsam auf die Ostsee raus, setzten Segel und halten Kurs auf Gedser, schöner Wind, die Sonne lacht wieder, als es gerade richtig gut läuft heißt es leider Segel bergen und Anlegen, kurz vor der Hafeneinfahrt sichten wir eine Robbe erst etwas weiter querab und dann ca. 15 Meter hinter uns, sie schaut uns an, wir schauen sie an und dann taucht sie wieder unter, sind beeindruckt, da wir das so nah noch nie gesehen hatten, mag Gedser nicht, is aber dann doch schöner als gedacht, kurz in die Stadt, alles wie ausgestorben und die Bürgersteige hochgeklappt, essen Fisch aus der Dose(auch etwas skurril an der Ostsee) und Fünfminuternterine, hören Chillmugge, Sonnenuntergang, reden über Politiker und den Wert von Frau Merkel und ein Fall klappert, krabbel auf das Boot indem Matthias es ranzieht und dann tüttel ich es fest, endlich etwas Ruhe im Hafen, leider reißt es sich später wieder los. Der Wetterbericht für die Überfahrt bereitet etwas Bauchschmerzen, Westwind is gut, ne gute 4-5 is für uns aber eigentlich zuviel...eventuell können wir erst gegen 16 Uhr starten, wir werden sehen. Das Wasser plätschert am Rumpf, der Wind pfeift in den Wanten, es könnte noch lange so weitergehen, doch es sind leider nur noch 3 Tage...

2.9. Gedser-Darsser ort 31 sm

Der Wind ist am Morgen moderat, kommt jedoch leider schon deutlich südlicher, dafür lacht wieder die Sonne und Matthias geht nochmal einkaufen und wir frühstücken erstmal in Ruhe, dann kurzer Blick über die Steinschüttung und die Wellen sehen erstmal moderat aus, da sie ja auch durch die Untiefe Rodesand nicht so viel Angriffsfläche haben, dass wird weiter draußen deutlich mehr werden, gegen Mittag hat der wind etwas nachgelassen und kommt südwestlich mit 4, fahren raus dem Hafen, an dem Fährterminal vorbei und setzen Segel, schon sind die großen Wellen da, zum Glück alles schräg achterlich, fahren gerefftes Groß und fahren fast 6 Knoten, segeln an der roten Tonne Gedser vorbei, lassen den Leuchtturm schnell achteraus und nehmen Kurs auf die Kadettrinne, von backbord haben wir stehende Peilung mit einem Frachter, aber dank AIS wissen wir, dass er vor uns durchgehen wird, schon sind wir in der Mitte des Verkehrstrennungsgebietes und haben stehende Peilung mit Frachtern von steuerbord, aber wieder werden sie deutlich vor uns den Weg kreuzen, immer noch haben wir Sonne, auch wenn hinter uns langsam dunkle Wolken aufziehen, das Wasser glitzert und um uns rum fast bis zum Horizont nur Wasser, fühlt sich frei und gut an…endlich die grüne Tonne des Verkehrstrennungsgebietes und dann Kurs auf Darsser Ort, der Sendemast und der Leuchtturm sind gut auszumachen und so ist es ein schönes Segeln mit abnehmender Welle und gutem Wind und guten 5 Knoten dahinzugleiten, lassen dann noch das Groß ganz raus und nehmen kurz vor der Untiefentonne die Segel runter, motoren dann Richtung Fahrrinne Darsser Ort, dort kommt uns der Seenotkreuzer entgegen, imposante Optik, muss man ja zugeben und schon sind wir durch die Einfahrt und im spiegelglatten Becken, Leinen fest und Matthias freut sich endlich mal hier sein zu können, ich auch…

3.9. Darsser Ort-Kloster 33 sm

Erst sieht das Wetter noch trüb aus, die Nacht hatte es geregnet, doch dann reißt es auf und die Sonne kommt raus, das Schiff der Bundeswehr vom Vorabend entpuppt sich als zu den dänischen Streitkräften gehörend und die machen wohl eine Übung zusammen mit dem Seenotkreuzer und einem Hubschrauber, klaren auf und segeln ab der Hafenausfahrt nur mit dem Groß und achterlichen Winden Richtung Dornbusch, leider total diesig und selbiger nur mit dem Kartenplotter auszumachen, und so fahren wir um die 60 Grad ins Nichts, als die Landabdeckung nachlässt, nehmen Wind und Welle deutlich zu, Darsser Ort verschwindet im Dunst, die Wellen brechen inzwischen und der Wind geht auf fast 5 Bf, eine Segelllatte hat sich ausgerissen, bergen kurz das Segel um die Latte zu retten, schiften und weiter gehts ins Nichts, obwohl die Sonne scheint und es warm ist, es reißt es nicht auf. Die Wellen gehen inzwischen Richtung 1 Meter, das Boot ist schwer zu steuern, versuchen das Groß zu reffen, dass ist dann doch nicht ganz so einfach, Matthias gibt vorne am Mast alles, aber er muss sich auch schön festhalten, Wind auf 5 Bf, mit gerefftem Segel fährt es sich dann deutlich angenehmer und auch der Ruderdruck ist ok, surfen auf den Wellen mit 7 Knoten dem Dornbusch entgegen, eiern dann am Schutzgebiet und den Untiefen in die Fahrrinne, bergen dort das Groß, was dummerweise wegen Düse noch nerviger ist und motoren dann gegen an nach Kloster, dass geht dann besser als gedacht, sind etwas ko, durch den Wellengang war das steuern doch recht anstrengend, jetzt sind wir wieder da, die Zivilisation hat uns wieder, für mich ein komisches Gefühl nach drei Wochen wieder in Heimatgefilden zu sein, sehr ambivalent, einerseits ist alles so vertraut und auch schön und andererseits aber auch total überzivilisiert und abstoßend, Matthias meinte die Gegend um Hiddensee und Rügen ist halt auch ein deutscher Urlauberhotspot, anders als da wo wir herkommen, recht hat er wohl damit, wir gehen beide davon aus, dass dies eher noch zunehmen wird.... schade für mich und ich sehne mich jetzt schon auf die verträumten Inselchen der dänischen Südsee zurück...
Trinken Wein, die Sonne kommt nochmal raus und Matthias packt seine Sachen, morgen trennen sich unsere Wege...er fährt mit der Fähre und der Bahn nach Berlin und ich zurück nach Schaprode, wo sich für mich der Kreis schließt....mit einem weinenden und einem lachenden Auge...alles gut gegangen, Boot wieder heil zurückgebracht...

4.9. Kloster-Schaprode 5 sm

Regen, regen, regen....dummer letzter Törntag...aber was solls, Matthias ist schon weg, ich frühstücke und dann geht’s im Nieselpiesel zurück zu meiner Zivilisation und damit zurück in mein Leben...vielleicht kann ich die Leichtigkeit und Freiheit der letzten Wochen noch etwas mitnehmen...



Mitte September geht es dann noch einmal bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen für ein Wochenende raus vor den Dornbusch und rüber nach Hiddensee…

Ende September ist es dann schon etwas frisch und die Tage deutlich kürzer, als ich nochmal nach Ralswiek segel und bei einem Dorffest die Freiheit genieße einfach nur da zu sein….

Dies sollte dann leider auch das Ende der Saison werden, da es ab Ende September dann nur noch regnet, stürmt und deutlich kühler wird. Hole dann etwas frustriert Ende Oktober das Boot mit dem Trailer nach Berlin zurück.
Es war eine schöne und segeltechnisch entspannte Saison und eins steht fest:



Nach der Saison, is ja schonwieder vor der Saison…










Vor Kap Arkona



Kreidefelsen



Stralsund



Kloster



Vorm Dornbusch



Schaprode



Moisselbritz



Ralswiek



Stralsund



Kadettrinne



Klintholm



Hafen Klintholm



Hafen Nyord



Nyord



Richtung Vordingborg



Hesnäs



Höhe Baltic1



Kadettrinne



Ziegelgrabenbrücke voraus



Göhren



Freest mit Albin Köbis



Königsstuhl



Stralsund, Tide 2 neben Otto



Greifswalder Bodden



Vor Gager



Lohme



Kreidefelsen



Wiek/Greifswald



Gager



Vor Vilm







"Navigationsbesteck"



Großer Belt



Omö



Ankern vor Lyö



Strynö



Fejö



Dreyjö



Avernakö



Darsser Ort



Harbölle



Essen vor der Kadettrinne



Darsser Ort



Vor Svendborg



Rügendamm



Schaprode



Smaalandfahrwaser



Vordingborg



Großer Jassmunder Bodden